Irish Terrier Themen
Das Aktuelle Thema!
Sommer
2011
Irish Terrier im Urlaub – die besten
Begleiter, die man sich wünschen kann!
Viele
Urlaubsbilder bzw sehr liebe Berichte über das
Zusammenleben mit Hunden aus meiner Zucht bzw
Nachkommen meiner Rüden erreichten mich in Sommer und Herbst – hier eine kleine
Zusammenstellung mit herzlichem Dank an die Besitzer der Ex-Welpen!
Früher einmal – vor sehr langer Zeit …
….galten ITs als wasserscheu….die Zeiten ändern sich, auch in
dieser Hinsicht!
Ein herzliches Dankeschön an seine Besitzer ,
Familie Reuleaux , für diese schönen Urlaubsbilder
auf Rügen von Rufus
Zirkon in Red alias Rufus ! Er
war aber doch – bei allem Mut – etwas erstaunt ob der Ausmaße dieser Wassermengen – viel mehr Wasser als
das, worin er als Jungspund Kaulquappen fischen ging :
Diese dynamische Bilderserie aus dem Schwedenurlaub von
( Rufus Yes,
I´m )Guinness und seiner IT Freundin Kira ( ihr Opa ist Rufus Tim The Tramp)
hat mich sehr gefreut !
Alle 8 Bilder ©
Storck – Dankeschön dafür !
Rufus-IT
on tour
Das
war großes Glück – herrlichstes Wetter
mit viel Sonne begleitete unseren Ostsee-Urlaub mit Rufi,
Amy und Lotti , von Fehmarn bis Usedom zogen wir mit dem Wohnmobil an der Küste entlang,
übernachteten auf Inseln, Halbinseln und die 3 Roten bestanden den „Womi-Test“ bestens. Hundefreundliche Stellplätze überall,
und keine überfüllten Strände mehr.
Oldie Lotti hat alles unter Kontrolle!
Herrliche Wanderwege, lange Strandbrücken ,
weißer Strand , interessante Entdeckungen ( Ruinen und zugleich toller Strand
in Prora/Rügen) und der Rückweg führte uns über den
Harz .
...und sogar Mohn, Kornblumen und Margeriten blühten – wie im
Juni – als ob sie den Sommer nachholen wollten !
© Anne D Schans
Am 5.3. hielt
der Tierarzt ( FTA für Zootiere) und seit 30 Jahren
mit Caniden und speziell mit Wölfen intensiv befaßte Dr Dirk Neumann http://www.wolfsschule.de/
einen sehr interessanten
Vortrag anläßlich der IT Züchterversammlung in Verden
und hatte ein erfreulich großes und interessiertes Auditorium. Die technischen
Probleme anfangs haben nicht den Gesamteindruck beeinträchtigt, da zB die Filme dann eben life
kommentiert wurden.Ich kann den Vortrag nur in
kleinen Auszügen reflektieren, aber es war sehr eindrucksvoll und vielen Dank
an jene, die ihn eingeladen hatten!
Als für mich wichtigste Aussage möchte ich hervorheben: Der Hund ist für uns
Menschen selektiert gezüchtet und ist unter Menschen mehr zuhause als unter
Hunden. Sie verstehen uns besser und das Ur-Repertoire der Verhaltensweisen und
Talente des Wolfes wurde züchterisch in die eine oder andere Richtung
verstärkt, Hirtenhund und Hütehunde( das ist ja ein gr
Unterschied!), Jagdhunde für allerlei Spezialitäten, usw.
Wölfe hingegen sind auch bei Handaufzucht nicht in der Lage, solch eine enge
Beziehung zum Menschen zu führen wie eben unsere Hunde. Wölfe bleiben immer
wild und das heißt : scheu. Eindrucksvoll auch, daß der Leitwolf eines von Dr
Neumann aufgezogenen Nur-Rüden Rudels der Ängstlichste der Gruppe war! Nicht
immer der Mutigste hat einen Überlebendsvorteil,
sondern auch der Vorsichtigste? Eine spannende Anregung.
Wölfe sind als Gruppentiere zu sehen, als Generalisten, die perfekt im Team
zusammen arbeiten, und die Hunde als individualisierte Spezialisten, die
aufgrund der rassetypischen Unterschiede teils gar nicht mehr miteinander
kommunizieren können, da ihre Mimik auch stark verändert wurde als Folge der
Zuchtziele wie zB kurze Schnauze, Falten und lose
Haut im Gesichtsbereich, Bart .
Es gibt auch Unterschiede zwischen den einzelnen Wolfspopulationen, aber nicht
so gravierende wie bei den Haushunden.
Das immense Wissen , welches sich Dr Neumann erworben
hat, trug den Vortrag in beeindruckender Weise.Dies
Wissen ist ihm aber auch einer wirklich tagtäglichen Kontaktzeit über so viele
Jahre (!) mit seinen Wölfen zugewachsen, denn nur 1 Tag Abwesenheit kann u U einen nicht wieder zu kittenden Riß
bewirken im Kontakt zu den Wildtieren, die sie immer bleiben.
Eindrucksvoll auch die praktische Wirkung der Körpersprache, und Sichtzeichen
statt Hörzeichen einzusetzen,dies
war faszinierend zu sehen in seinem Umgang mit den Wölfen in den verschiedenen
Filmen . Und ein entsprechender Film zum Thema Kommunikation per Sichtzeichen
beim Hund wurde in Auszügen auf spontanen Wunsch des Auditoriums auch noch
angefügt. Die große Ruhe und unendliche Geduld im Umgang mit den Wölfen sind
als Eindruck gut haften geblieben. Wie ungeduldig sind wir Menschen oft schon
mit den Hunden?
Die Zeit verging viel zu schnell und es hätte sicher auch noch 1-2 Stunden
länger dauern können!
Das Ende der Rassehundezucht? (15.2.2011)
© Anne D Schans
Vor ein paar
Wochen kam im 2. Programm des NL TV in dem Format „Zembla“,
welches oft kontroverse Diskussionen
anstößt, eine ca 40 Minuten lange Sendung zum Thema
„Das Ende der Rassehundezucht“ . Ohne Fragezeichen!
Wenn ich es
kurz vergleichend zusammen fassen kann: ähnlich wie die Dt
Sendung bei Stern TV , teils mit
gleichen Bildern von Cavalier-Kind Charles Spaniel
mit Hirnsymtomatik,
sowie 2 Epileptikern eingangs der Sendung, wurde Emotion aufgebauscht
durch diese schockierenden Bilder und die Aussage in den Raum gestellt, daß 40 % der Pedigree Hunde Defekte und Krankheiten
aufweisen aufgrund von Inzucht und dem von Richtern geförderten Trend hin zu
immer extremeren Varianten – und ich fragte mich sogleich – wer steckt
dahinter?
Es kann kein
Zufall sein, wenn 2 Sendungen vergleichbarer Intention, auch mit gleichem
Bildmaterial in dieselbe Kerbe hauen, daß die
Rassehundezucht am Ende sei. Es war inhaltlich ganz ähnlich dem Stern Beitrag
auch aufgebaut, daß ein „Insider“ – diesmal ein
alternativer Engl Bulldog Züchter ,
der einen neuen Verein gründete – Probleme bei seiner Rasse benennt und
versucht, sie anzugehen. Ihm wurde ein anderer Züchter dieser Rasse gegenüber
gestellt, der es völlig normal fand, daß alle seine
Würfe nur mit künstlicher Besamung und Kaiserschnitt auf die Welt kommen – und
das z Zt an dieser Rasse viel verdient wird. Er
bediente das Klischee des völlig kennelblinden Züchters – aber: es gibt ja auch
genug davon.
Eine Cavalier K Ch Züchterin, die
einerseits die Probleme der Rasse kennt und auch realisiert, daß sie mit teil kranken Hunden züchtet, ist dennoch nicht
in der Lage, ihre Zucht einzustellen. Das ist es, was „normale Menschen“ =
Nicht züchtende eben nicht verstehen und
auch zu Recht. Als Züchter gerät man
sehr schnell in diese Schiene, wenn Probleme in der eigenen Zucht auftreten. Da
muß man manchmal harte Entscheidungen treffen, die
nicht jeder treffen kann. Aber am Ende steht dann das gesetzliche Verbot – das
sollte doch die Sensibiltät verstärken, VORHER schon
Probleme zu lösen zu versuchen.
Dann kam es
aber besser als ich dachte. Es wurde mehreren Experten – verschiedene Tierärzte , darunter Genetiker, und auch einem Professor für
Ethik in der Tiermedizin aus Utrecht,
einem Vertreter des RvB , Politiker,
Aktivisten – ausreichend Raum gegeben, ihre Sicht darzulegen.
Dem TV Team
wurde übrigens untersagt, die Winner Ausstellung zu besuchen! Der RvB machte denn auch keinen sehr guten Eindruck – der
Vertreter blieb blaß und eierte bei Nachfragen herum.
Pikant war, daß mit dem Genetiker Gubbels
derjenige auch sich äußerte, der beim RvB einige Zeit lang die Gesundheitsanliegen
umsetzen sollte und Zuchtprogramme zur Rettung diverser Rassen ausarbeitete. Er
ist den informierten IT Züchtern auch noch bekannt, weil er seinerzeit
vorschlug, die Deckrüdeneinsatzfrequenz auf 3
Einsätze/ Rüde bei den ITs zu begrenzen. Daraufhin manifestierte sich der Unmut
der Züchterschaft des RvB dahingehend, daß ein neuer RvB Vorstand gewählt
wurde und die gesamte Gesundheitsabteilung geschlossen wurde und Herr Gubbels sozusagen vor die Tür gesetzt wurde. Die Züchter
drohten, außerhalb des RvB zu züchten, dann wäre
dessen ( finanzielle )Existenz bedroht gewesen, da er ja an den Ahnentafeln
verdient ( ca 2.5 Mill €) .
Schade – das
ist jetzt meine Meinung dazu ! - , weil es evt
vermeidbar gewesen wäre, wenn Gubbels nicht zu sehr
im Elfenbeinturm der reinen Lehre gesessen hätte und den Züchtern zuviel
abverlangt hätte – es wäre eine bessere Akzeptanz möglich gewesen mit einer
Politik der kleinen Schritte. Nun hat der RvB = die
NL Züchterschaft das Kind mit dem Bade ausgeschüttet und alles ist im Grunde schlimmer als zuvor.
Nun kommen
Aktivisten ( wie groß mag der Peta-Einfluß sein? ) auf den Plan, die mit Hilfe der Politik versuchen, das
Zuchtverbot mehrerer, sehr kranker Rassen zu erreichen. Da muß
man mal abwarten, was umgesetzt wird, angesichts der aktuellen etwas extremen
und populistischen NL Regierung ist
vieles möglich, möchte man annehmen.
Im Film wurde
den Gesundheitsproblemen von Engl Bulldog und Cavalier King Charles Spaniel vorrangig Raum gegeben- auch durch kritische Nachfrage
bei dem Tierarzt, der sich sehr gut
arrangiert hat mit dem Fortpflanzungsprogramm der Bulldogs,
bei denen eine natürliche Paarung nicht mehr möglich ist, und ebenso auch keine
natürlichen Geburten.
Der Ethik
Experte der Uni Utrecht gab zu bedenken, ob man sich nicht unter den Tierärzten
darauf verständigen könnte, einen Codex „ Sowas tut man doch nicht!“ hinsichtlich der Rassen einzuführen, die ohne tierärztliche Hilfe eh
aussterben würden, wenn die Fortpflanzung derart pervertiert ist.
Der TA, der
damit viel praktisch befaßt war, sagte, er möge diese
Rasse einfach und würde ansonsten
versuchen, die Züchter dahingehend zu beinflussen
und informieren, die Rasse zu verbessern. Das wirkte alles etwas lasch, wie
auch das Statement des RvD , man würde sich bemühen. Aber nichts Konkretes eben!
Das das
Filmteam Hausverbot bei der Winner Amsterdam erhielt, ist schon heftig – nun
ja, so filmten sie den Einlaß der Hunde.
Es wurden die extremsten
Rassen immer wieder ins Bild gesetzt, -
Basset, Bulldogs und Cavaliere, Berner Sennen,
Bernhardiner, Dackel.
Das ist mein
Kritikpunkt, weil zB ein Königspudel mit seiner
Ausstellungsschur dekadent aussieht, aber als Hund noch recht robust ist! So
wurde auch etwas verzerrt , denn das weiß der normale
Zuschauer ja nicht.
Und die vielen
anatomisch gesunden Rassen kamen nicht vor, auch keine Terrier Rasse ( bis auf den Bullterrier) .
Interessant
allerdings, wie mittels Grafik die Schädelformen in Abweichung vom Modell Wolf verdeutlicht
wurden, also immer kleinere Köpfchen bei den Cavalieren,
das „Down-face“ der Bullterrier und die Schädelform
der brachycephalen Rassen = der „Knautschgesichter“
ohne Nasen sozusagen.
Und anhand
Gegenüberstellung zu historischen Abbildern einiger Rassen aufgezeigt wurde, daß man sich eben mehr in die Richtung entwickeln sollte,
die damals noch fitte, muskulöse und nicht extrem veränderten, aber dennoch
typischer Vertreter hervorbrachte.
Die Aussage des
Ethik-Professors auf die Frage, ob ein Pedigree für Qualität bürge, lautete
eindeutig NEIN, und es wurden die 40 % Rassehunde mit gesundheitlichen Defekten
aufgeführt. Das die genetische Vielfalt bei fast allen Rassen so eingeschränkt
sei, daß er der Rassehundezucht keine Zukunft mehr
gibt.
So, das wir im Großen in Ganzen
der Inhalt , mit einigen Anmerkungen
meinerseits.
Meine
Einschätzung der Lage unserer Rassehundezucht ist:
Seit ca 130 Jahren werden die meisten Rassen mit geschlossenem
Zuchtbuch gezüchtet – das erhöht von Generation zu Generation den Inzuchtfaktor
und fördert den Ahnenverlust, also die Genausstattung einer solchen Population
wird immer homogener, einheitlicher. Das war gewüsnscht
im Schöpfungszustand der Zucht – um bestimmte Eigenschaften zu festigen. Danach
wird dies Instrument aber eher hinderlich, weil sich nicht nur die guten, auch
die schlechten Anlagen in immer eimnheitlicherer
Menge anhäufen, und es eben keine erlaubte Blutauffrischung gibt.
Früher haben
die Züchter das aber pragmatisch gelöst
und fremde Rassen stikum eingekreuzt. So kam es –
neben der erwünschten Veränderung
einzelner Merkmale - zu einer
Auffrischung der Genetik und es wurde die Folge der Inzucht abgemildet. Wir
alle kennen, was unsere Rasse betrifft, genug Berichte, warum zB eine führende IT Züchterin in GB immer einen Foxterrier
Rüden hielt und auch Welsh eingesetzt wurden. Es gibt
Ist mit weißen Pfotenspitzchen , und es sind sicher nicht die Schlechtesten, besieht man
es aus dieser , etwas revolutionären
Warte!
Das alles mag
unter dem Prinzip der Reinzucht höchst verwerflich sein, ist aber im Grunde
sozusagen „hypermodern“ : wenn die Rasse neues Blut
braucht, bekommt sie es. Ohne zeitaufwendigen Antrag beim VDH und
Wissenschaftskommissionen und vor allem: viel
zuviel Zeitverlust ! …., sondern im Hinterzimmer
eines Kennels.
Heute haben wir
die DNA Kontrollen eingeführt – einerseits löblich, um die Abstammung zu
dokumentieren und auch die genetische Vielfalt innerhalb der Rasse zu erkennen.
Prof Giger
verwies ja auf seinen Vorträgen auch
darauf, wie heterogen die IT Population in Europa und den USA seien – vor ein
paar Jahren zuminmdest. Und wie ähnlich die der
Cavaliere zB ist auf beiden Seiten des Kontinents.
Insofern haben
diese alten Züchter der Rasse sehr genützt, und es sollte – und darauf läuft es
ja im Grunde hinaus, wie auch der Ethiker sagte – eine generelle
Umgewöhnung von der Reinzucht auf andere
Modelle, wie zB
Einkreuzungen stattfinden, wenn
es überhaupt noch so etwas wie Rassen in
der Zukunft geben sollte.
Es gibt leider
schon genug Rassen, denen nur nboch die Einkreuzung helfen könnte. Unsere Ist sind boch nicht soweit – aber es schadet nicht, sich schon mal
etwas Gedanken zur Zukunft der Hundezucht zu machen!
Und hier
weiterführende Gedanken von Prof Dr Irene
Sommerfeld-Stur ( Uni Wien) zum Thema:
Vortrag
von Prof Giger in Frankfurt am 30.5.2010
Liebe IT
Freunde,
am 30.5..2010 konnte die Züchterversammlung in Frankfurt
sich den Vortrag von 2 anerkannten Experten anhören, die zum Thema Cystinurie und drumherum
referierten. Dazu waren auch die 2 Experten für Laborchemie von Laboklin dabei. Bedauerlich die recht überschaubare Präsenz
der Züchterschaft angesichts der Referenten und des Themas - also das ist noch
deutlich ausbaubar und eine große Herausforderung für die Züchter, die anwesend
waren !
Die Diskussion der Anwesenden war hingegen sehr aktiv vom morgen ( wie Prof Giger ergänzt) bis in den späten Nachmittag und mußte schließlich abgebrochen werden.
Prof Giger, ein schweizer Tiermediziner , der seit 25
J in den USA forscht und klinisch an der Universität v Pensylvania
arbeitet von dort eingeflog, schilderte die
Fortschritte seiner Bemühungen, die Diagnostik der CU zu verbessern, und der
Humanmediziner Dr Sewell schilderte , wie er im Labor
die Urinproben bearbeitet und vieles Informative aus Sicht des Humanmediziners.
Er führt im Auftrag für Laboklin die COLA
Untersuchungen durch, da das teure Meßinstrument in
der Kinderklinik ihm zur Verfügung steht. Die 2 Mitarbeiterinnen ( eine davon
TÄ) von Laboklin, Frau Dr
Klein und Frau Kolb, die in ihrem Labor spezialisiert auf Urologie sind und
eine sehr sinnvolle Zusammenarbeit mit Dr Sewell und
Prof Giger praktizieren, schilderten diese Zusammenarbeit sehr anschaulich.
Prof Giger gab eine kurze Einführung mit neuen Erkenntnissen aus der Hundegentik und in das Problem Cystinurie
und berichtete dann von seiner Arbeit des vergangenen Jahres.
Diejenigen, die einen schnellen Erfolg beim Gentest erhofft hatten, waren
sicher enttäuscht, aber Forschung braucht einen langen Atem und Geduld, beides
kennzeichnet die Bemühungen von Prof Giger in hohem Maße, dem man wirklich
dankbar sein muß, daß er so
engagiert ist, für unsere Rasse eine zuverlässige Diagnostik zu entwickeln -
und vor 1 Jahr den COLA Test als erste Möglichkeit, die Diagnostik sicherer zu
machen, einführte.
Damals war der Begriff COLA ein Novum
für die Anwesenden seines ersten Vortrages, und heute ist diese Untersuchung
etabliert und die Zusammenarbeit mit Laboklin perfekt
verzahnt - ein großer Erfolg für eine verbesserte Diagnostik
.
Ich will keine komplizierten Details aufführen, die die Nichtanwesenden nicht
so schnell nachvollziehen können , möchte aber
deutlich machen, daß es neben den ITs auch viele
weitere Rassen mit ganz ähnlich erscheinendem Typ ( Non Typ1 ) der CU gibt. Es
gibt einen Typ 1, bei
Neufundländern/Landseern , der ebenfalls von Prof
Giger untersucht wurde, bei dem eine Mutation des Transportproteins in der
Niere verhindert, daß die 4 COLA Aminosäuren
rückresorbiert= recykelt werden, 99% der COLAs werden
so als wertvolle Bausteine der Proteine wieder dem Stoffwechsel zur Verfügung
gestellt.
Hingegen tauchen sie bei den Erkrankten jedoch im Urin auf, wo sie in der Menge
nicht hingehören und Cystin kristallin ausfällt und
für das Problem Cystinsteine sorgt.
Die Neufundländer/Landseer erkrankt wesentlich schwerer und früher als unsere
Rasse, bereits ganz junge Welpen - also deutlich unter 1 Jahr alt! - leiden
schon unter Steinen von Niere und Blase!Und
eben auch Hündinnen sind betroffen. Die COLA Werte erkrankter Tiere sind um ein
Mehrfaches höher als bei unserer Rasse.
Dort wurde ein Erbgang nachgewiesen, autosomal rezessiv, wie auch beim Menschen
und auch eine Mutation am Transportprotein gefunden.Ein
DNA Test wurde seit ca 10 Jahren eingestzt
udn hat die Frequenz der krankmachenden Mutation
stark reduziert, wie anhand von Tabellen anschaulich gezeigt wurde..
Die CU unserer Rasse entspricht nicht der dieser Rassen , ausschließlich IT
Rüden scheinen aktuell betroffen zu sein, die Hunde erkranken deutlich später
und weniger schwer - also meist ohne Nierenbeteiligung - und es existieren
etliche Hunde, die keine Steine bilden, obwohl die Werte erhöht sind.
Es gibt aber noch etliche andere Rassen, die ein ähnliches Krankheitsbild der
CU zeigen, welches in Anlehnung an die humanmedizinische Terminologie als "Non-Typ1" bezeichnet
werden kann. ZB Mastiffs , und bei den Mastiffs
scheint sich gerade ein Durchbruch abzuzeichnen - im übrigen: nach vielen
Jahren Forschung! - , daß
ein Bezirk im Genom Veränderungen aufweist bei Mastiffs mit CU, verglichen mit
gesunden . Diese Fortschritte beim Mastiff sind gerade aktuell gefunden worden
und werden jetzt vorsichtig überprüft und es bleibt zu hoffen, daß sich auch bei unserer Rasse so ein Erfolg einstellen
wird.
Zur Diagnostik der CU führte
Prof Giger aus, daß das Vorliegen von Cystinsteinen oder Cystinkristallen im Urin beweisend für das Vorliegen einer
CU ist.
Der von ihm benutzte Nitroprussidtest
- NP - ist ein preiswerter Suchtest, der recht sicher negative Befunde
darstellt, bei den positven Befunden ist die
Sicherheit weniger zuverlässig , da nur Cystin
bestimmt wird und man sollte dann einen COLA
Test zur genaueren Darstellung der Höhe der COLA Ausscheidung ausführen.
Anhand der vielen untersuchten Urinproben konnten auch vorläufige Richtwerte
für die COLA Werte gesunder ITs uns Züchtern an die Hand gegeben werden:
Prof Gigers Vorstellung nach sollten gesunde ITs sollten Werte von
Cystin < 179
Ornithin < 100
Lysin < 200
Arginin < 100
oder auch in der ungefähren COLA Summe < 500 ( also alle COLA Werte addiert)
aufweisen.Ansdererseits
sind hunde mit COLA Werten von > 1000 ( addiert)
klar cystinurisch Dazwischen gibt es eine Grauzone,
wo die einzelnen COLA Werte schwanken, insbnesondere,
da Cystin ausfällen( = Kristalle bilden, die nicht
von der COLA Untersuchung erfaßt werden)
Dies ist für mich persönlich die
wichtigste praktische Hilfestellung für uns Züchter bei der Beurteilung von
Zuchthunden!
Cystin und Lysin sind sehr oft parallel erhöht, aber
Lysin ( bzw alle 3 OLAs)
kristallisiert nicht aus. Cystin hingegen wohl und
Kristalle können dann evt nicht im COLAtest gemessen werden, was auf einen falsch-niedrigen Cystinwert hinaus läuft.
Durch die Addition aller 4 AS Werte
erhält man aber dann eine Beurteilung des gesamten Ausscheidungsmusters und
kann recht sicher erkrankte Hunde mit Ausscheidungsstörungen identifizieren.
Wann und wie sollte man seine Irish Terrier testen:
erst ab einem Alter von 4 Monaten
ist die Niere des Welpen ausgereift und kann zuverlässig Aminosäuren resorbieren . Prof Giger hat allerdings noch keine Proben
von Welpen, wo man sagen kann, ob sie cystinurisch
werden oder nicht.Deswegen ist es wichtig, jährlich
die Rüden wieder zu untersuchen. Man sollte Morgenurin versuchen zu gewinnen, nach einer Fütterung , damit der Aussagewert der Untersuchung optimiert
wird.
Sollten widersprüchliche oder grenzwertige Befunde vorliegen, sollte man sie
wiederholen ( unter den gleichen Bedingungen ), um eine Aussage zu erhalten,
welche Werte nun dauerhaft erhöht sind.-
Ein einmaliger Test reicht also nur bei
Hunden, deren Cystin-und/oder COLA Werte eindeutig
über dem Normwert liegen. Bei den leicht erhöhten Werten sollte man nachtesten.
Und bei eindeutig erhöhten Werten ist es dann auch klar, daß
eine Störung vorliegt.
Ein weiterer , ganz wichtiger Fortschritt in der
Beurteilung der CU ist Prof Giger auch gelungen hinsichtlich der Einschätzung
der Rolle der Fütterung auf die CU.
Die Fütterung hat kaum einen Einfluß auf die COLA Werte! Gesunde produzieren
gesunde Werte und Kranke erhöhte Werte. Dies konnte er anhand einer kleinen
Gruppe von Hunden in Fütterungsstudien mit gesunden wie CU kranken ITs
nachweisen, die im Resultat erbrachten: gesunde Hunde konnten auch durch hoheCystin-und Methioninzusätze
zum Futter nicht in den pathologischen Bereich gebracht werden und erkrankte
Hunde blieben auch unter Diät in den Werten eindeutig hoch, der Einfluß der Diät scheint leider( sonst könnte die Diät
bessere Erfolge zur Behandlung erbringen) gering zu sein, was ja auch der
Erfahrung weiterer Besitzer betroffener Hunde entspricht.
Dann führte er den Einfluß der Kastration männlicher CU Erkrankter
aus. Bei den Neufundländern liegt die meiste Erfahrung vor, dort wird sich sich die Cystinausscheidung nicht
ändern, aber die Blockierungsgefahr scheint geringer zu sein. Beim Mastiff ischeint die Tendenz zu weniger Blockaden und Rezidiven ( Rückfälle neuer Steinbildung) auszufallen und die
kastrierten Rüden scheiden viel weniger Cystin aus.
So wurden beim Mastiff positive NP Befunde in negative gefunden und allgemein
keine Steinbildung nach der Kastration bemerkt.findet
weniger Steinbildung statt.
Dies sollte auch Besitzern betroffener IT Rüden Anlass geben, den cystinurischen Rüden zu kastrieren.
Eine sehr gelungene und wertvolle Veranstaltung, der man nur die adäquate Rsonnenz innerhalb der Züchterschaft gewünscht hätte.Aber was nicht ist, kann ja noch werden!
Es sind alle IT Züchter eingeladen, sich mit dem Thema zu befassen und zum
Wohle der Rasse zusammen zu arbeiten!
© Dorle Schans und dankenswerterweise
durchgesehen und ergänzt durch Prof Giger,
wer jetzt an ein kühles Erfrischungsgetränk mit Eis denkt ,
wird etwas verwundert sein, daß es diesen Begriff
auch für die Bestimmung von Aminosäuren
im Urin gibt.
C-ystin
0-rnithin
L-ysin
A-rginin
Diese 4 Aminosäuren werden in der Niere eines gesunden Hundes
vom gleichen Transportmechanismus „recykelt“ = zurück
in den Blutkreislauf geholt. Bei kranken Hunden funktioniert das nicht, und so
werden erhöhte Mengen aller 4 Aminosäuren in den Urin ausgeschieden, wo allein Cystin die Fähigkeit besitzt, als Kristall auszufallen und
dann in Folge u U Steine zu bilden.
Erfreulicherweise haben die Kontakte von Prof Giger zu den größten Vet Med Laboren - Laboklin und VetMedMab/IDEXX dazu geführt, daß
jene in Zusammenarbeit mit einem Fremdlabor die COLA Analyse anbieten, dazu im
Block zu einem günstigeren Preis als als
Einzelanalysen wie bislang. Ich bevorzuge Laboklin,
da sie im Preis gleich geblieben sind, 60 E kostet die Untersuchung.
Ich empfehle nun eine Untersuchungstrias aus :
COLA Analyse, Sedimentsuntersuchung und pH Wert
Bestimmung aus der gleichen Urinprobe.
Wo liegen nun die Vorteile dieses Vorgehens für den
Hundebesitzer?
Die Sedimentsuntersuchung ergibt Gewissheit, ob evt Cystin- Kristalle im Urin vorliegen und der pH Wert
ist wichtig, da er bestimmt, wann Cystin als Kristall ausfällt und wann es in Lösung bleibt.
Nur in Lösung befindliches Cystin kann zuverlässig
gemessen werden. Mißt
man alle 4 Aminosäuren, so kann die Erhöhung der 3 anderen auf Cystinurie hinweisen, wenn Cystin
selbst durch pH Wert Unterschiede nicht in Lösung befindlich ist. Die 3 anderen
AS bleiben immer löslich!
Beim reinen Cystintest sorgten ja
einige unklare Befunde für Irritationen – Hunde, die Steine gebildet hatten,
hatten niedrige Cystinwerte – warum dies? Es ist ganz
leicht erklärbar nun.
Gemessen wird nur in Lösung befindliches Cystin.
Bedingt durch den pH Wert kann es sein, dass nicht alles Cystin zum Zeitpunkt der Untersuchung gelöst
vorliegt, und so entstehen evt falsch-negative
Befunde, d.h. der Wert ist niedrig, aber
nur, weil sich gerade massiv Kristalle gebildet haben im Urin beim pH Wert von ca 5-6 ! Der Hund ist also Cystinuriker,
aber die Momentaufnahme der Cystinanalyse lässt ihn
gesund erscheinen. Ist der pH bei 7,
kann man dem Wert eher vertrauen, weil
dann alles Cystin in gelöster Form vorliegt
und der Wert korrekt gemessen werden kann.
Nun kommt der COLA Wert
als weitere Absicherung hinzu: da die 3 anderen Aminosäuren immer den gleichen
Löslichkeitsgrad haben und keine Steine bilden, andererseits aber dem gleichen
Ausscheidungsmechanismus folgen wie Cystin, und
ebenfalls hoch sind, wenn auch Cystin hoch
ausgeschieden wird, kann man sie als zusätzliche Absicherung betrachten in den
Fällen, wo pH bedingt, der Cystinwert normal erscheint , aber es nicht ist!
Also bei kranken Hunden sind die 3 AS deutlich erhöht, selbst wenn Cystin pH bedingt gerade niedrig ist .
Umgekehrt sind alle 4 Werte niedrig, wenn der Transportmechanismus funktioniert – dann hat man also eine
zusätzliche Bestätigung durch die Betrachtung aller 4 AS in Relation zum pH
Wert und einer Sedimentuntersuchung. .
Gerade Zuchthunde sollten so untersucht werden, da ja der Rüdenbesitzer wie auch der Hündinnenbesitzer
die Verantwortung dafür trägt, nur mit gesunden Elterntieren
zu züchten. Der Hündinnenbesitzer=
Züchter sollte nicht allein die Verantwortung schultern müssen, meine ich!
Eine vorzügliche , seriöse und ausführliche Darstellung des
Gesamten ist zu lesen ( bitte anmelden!)
im
Die Cystinurie
– eine erbliche Stoffwechelstörung
noch unbekannter Vererbungsweise , bei der die wichtige
Aminosäure Cystin nicht in den Nieren wieder vom
Körper aufgenommen wird, sondern ausgeschieden im Harn. Dies führt beim
normalen pH Wert 6 im Urin zur Ausfällung als Kristalle und nachfolgend über
Jahre zur Steinbildung, die bei Rüden zu Harnwegsverschlüssen
führen können: der Rüde kann keinen Urin mehr absetzen oder hat blutigen Urin
- das ist ein medizinischer Notfall, der
sofortiger Behandlung bedarf! Nach meiner Einschätzung ist eine unerkannte Cystinsteinerkrankung
in den Auswirkungen wesentlich gravierender als cf.
NEWS
Zur Therapie !
Die Forschungen
von Prof Giger haben uns zumibndest einen wertvoillen Therapieplan zur Behandlung der betroffenen
Rüden gegeben: eine Kastration der Rüden normalisiert die Werte komplett, sie
brauchen keine Diät mehr und können ein ganz normales Hundeleben führen! Warum
und wieso dies so ist, wird noch erforscht – aber allen Rüden, die bereits
Harnsteine hatten bzw hohe Werte, sollte dies
empfohlen werden. Wenn möglich sogar zusammen mit der Steinentfernung ( 1 Narkose sparen) .
Diese Bilder einer Blasenstein Operation im Ausland von
August 2007 mögen verdeutlichen, was viele Worte nicht können! Der Rüde litt an
Schmerzen und blutigem Urin und hatte 2 größere, stachelige Steine in der
Blase. 100% Cystin.
JEDER Irish, der eine solche
Operation nicht braucht, ist der Lohn einer konsequenten Cystinuntersuchung
der Zuchttiere! Darum geht es uns!
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Bilder
copyright L v Beeckum
Man sollte seine Irish Terrier
in den erfahrensten Labors in Deutschland
z B Laboklin
die
COLA Werte im Urin (in Verhältnis zu Kreatinin)
untersuchen lassen( ab ca 1
Jahr empfehlenswert) , um bei Zuchthunden sicher zu sein, nur mit Hunden im
Normwertbereich zu züchten.
Nun ist es möglich, die sogenannten COLA Aminsosäuren ( Cystin-Ornithin-Lysin – Arginin) auch zu testen – alle 4 zusammen
werden als Cystinurie definiert. Der COLA Test bringt eine größere Sicherheit
der Diagnostik und seit 2009 werden alle unsere Hunde auf COLA untersucht. So
hat man eine höchstmögliche Sicherheit, nur mit gesunden ITs zu züchten.
Er ist selbstverständlich nur dann aussagekräftig, wenn
keine Manipulationen das Resultat verfälschen,
und die Identität des Tieres gesichert ist. Hier ist die Integrität der Züchter
gefordert.
Z Zt wird an einem Gentest für
diese Erkrankung gearbeitet, sodaß es evt einmal einfacher sein wird, Träger der Erbanlage zu erkennen,
die man momentan nicht von gesunden unterschieden kann im Urintest.
Prof Giger hat bereits für mehrere Rassen einen solchen Test entwickelt und ist
weltweit der Experte für Cystinurie beim Hund. Leider
scheint es nicht ganz einfach zu sein, einen Gentest zu finden, es wurden mirttlerweile ca 100 Proben
untersucht.
Meine eigene Zuchtlinie ist seit meiner ersten
Zuchthündin 1979 kontinuierlich auf Cystinurie
untersucht worden und es wurde bis in die jetzige 7. Generation nur mit
gesunden Hunden gezüchtet, deren Cystinwerte normal
sind. Wie auch in jenem Merkblatt s.o. gefordert, ist eine Kontrolle des
Zuchtstammes sehr wichtig, und wird bei RUFUS Irish
Terrier ganz konsequent durchgeführt. Unsere Zuchtlinie ist weltweit die am
besten untersuchte und dokumentierte, und über 50 Irish
Terrier aus unserer Zucht wurden bislang untersucht und weitere werden folgen.
Diese Werte sind jederzeit einzusehen. Meine Hunde sind nun auch COLA
untersucht.
Anbei die Originalbefunde meiner aktuellen Zuchthunde,
der zukünftigen Zuchthunde sowie ihrer wichtigen Vorfahrin Swedie(
R Magic Polestar), Byron´s
Mutter, Großmutter von Spicy und Lotti sowie 4-facher
Ur-Urgroßmutter von Ruska.
Das heißt
keinesfalls, das meine Hunde gesünder sind , nur : das ich nur dokumentiert untersuchte
und gesunde Zuchthunde verwende, um das Problem zu minimieren
Ruska ( Rufus X-tra jubilee Edition)
Rufi ( R Under my
Spell)
Stella ( R Ray of Light)
Lotti ( R Lusty
Lioness)
Byron ( R Look at me!)
Spicy ( R Noisy Ms Hurricane)
Swedie(R
Magic Polestar)
oben
↑
Der Vortrag von Prof Dr
Giger vom 4.4.09 über Cystinurie
Am 4.4. hatten
interessierte Irish Terrier Besitzer und Züchter 90 Minuten
lang die Gelegenheit, aus erster Hand den aktuellen Stand der
Forschungsarbeiten über die Cystinurie des Irish Terriers zu erfahren bzw
eine gründliche Einführung in die Problematik zu hören. Es waren auch Tierärzte
aus den größeren Laboren VetMedLab und Laboklin zugegen. Herr Ritz als 1. Voristzender
des KFT ließ sich diesen interessanten anspruchsvollen Vortrag ebenfalls nicht
entgehen, wie auch Peter Jaspers aus den Niederlanden.
Auf Einladung des FV war Prof
Giger, ein Schweizer Veterinär, der seit langem in den USA an der University of
Pennsylvania forscht und lehrt und der bereits seit 2 Dekaden engagiert bei
verschiedenen Rassen erfolgreich Gentests für die Cystinurie
( zB Neufundländer/Landseer, Labrador Retriever) entwickeln konnte, aus den USA angereist. Das er
Tierarzt mit praktischer Erfahrung ist, ist sehr von Vorteil, da ihm so auch
die schmerzlichen Symptome einer Cystinsteinbildung aus der Praxis bekannt sind und das eine
große Motivation ist, die Arbeit an dem Problem erfolgreich zu Ende zu
bringen..
Interessant war, die historischen Hintergründe kennen zu lernen, daß bereits 1810 in der Humanmedizin Cystinsteinvorkommen
beschrieben wurde und bereits 1908 das Problem " Inborn
errors of metabolism" als angeborene Stoffwechselerkrankung
definiert wurde.
1823 hat Lassaigne das Problem beim Hund
beschrieben hat und 1935 Morris diesen Defekt des metabolischen Systems beim Irish Terrier nachweisen können.
Insofern also eine schon seit langem bekannte
und auch beim Menschen ausgiebig erforschte Problematik .
Was macht den Unterschied zwischen gesundem und krankem Organismus nun
konkret aus? - Prof Giger beschrieb die Aufgabe 2-er Proteine, welche für die Reabsorption ( = recycling) von 99 % der 4 wichtigen Aminsosäuren
C(ystin)-O(rnithin)-L(ysin)-A(rginin) kurz : COLA
zuständig sind. Findet man bei diesen Proteinen zB
durch eine Mutation eine Veränderung des "Bauplans", dann können sie
ihren Auftrag nicht mehr erfüllen, die wertvollen Amiososäuren
aus dem Primärurin wieder herauszufiltern, und somit gehen sie mit dem
Sekundärurin dem Organismus verloren - und verursachen teils große Probleme in
der Blase.
Die Problematik der Steinbildung in der Blase wurde beschreiben und
auch ein sehr anschaulicher typischer Cystinstein
durch die Reihen des Auditoriums gereicht. Die meist stacheligen, recht großen
Steine ( 1-2 cm Durchmesser) können die Blasenschleimhaut chronisch reizen und
im akuten Notfall einen Harnwegsverschluß auskösen, indem der Stein in der langen Harnröhre der Rüden
dort hängen bleibt, wo die Natur dem Rüden einen Penisknochen ins den Bauplan
geschrieben hat. Da verkanten sich Steine und müssen meist als Not Op entfernt werden.
Weitere Ausführungen zu Diagnostik und Therapie folgten sowie Methodik
der Analyse am Hundegenom .
Die anderen Rassen, mit denen Prof Giger sich befaßt
hat, leiden unter einer schwereren Form der CU als unsere Rasse, es kommt schon
bei jungen Hunden unter 6 Monaten zu ersten Steinbildungen mit mehreren
Operationen bei deutlich höheren Cystinwerten( bis
über 7000).
Durch die Entwicklung des Gentests konnte die Erkrankungsrate bei den
Rassen ganz drastisch gesenkt werden. Es konnte bei diesen Rassen ein
autosomal-rezessiver Erbgang nachgewiesen werden. Beim Menschen liegt ebenfalls
ein solcher Erbgang vor.
Als Prof Giger vor gut 2 Jahren mit der Problemtik
beim IT befaßt wurde, rechnete er mit einer recht
schnellen Lösung vergleichbar den anderen bereits erfolgreich untersuchten
Rassen. Leider erwies sich die Cystinurie bei
unserer Rasse als weder in die gängigen Typen - Typ1 oder Non-Typ 1 -
einzusortieren, noch scheint ein Erbgang augenfällig.Ein
autosomal-rezessiver Erbgang scheint ausgeschlossen, da es dann eine größere
Anzahl an weiblichen Erkrankten geben müßte.
Die eingeschickten Urine/Blutproben von Irish
Terriern verteilen sich auf 59 Rüden und
66 Hündinnen.Auffällig ist, daß alle 66 Hündinnen keine Cystinurie aufwiesen, aber wohl 40 % der eingeschickten Rüdenurinproben.
In den USA verwendet man den Nitroprussid Test,
eine preiswerte und zuverlässige Screeningmethode,
die deutlich ztwischen negativ und positiv ( = Cystin im Urin : ja oder nein) unterscheiden vermag, aber
keine konkreten Mengenangaben liefern kann, das muß
der von den hiesigen Laboren angebotene Test dann leisten, der die Höhe des Cystingehaltes im Urin angibt.
Da bei den ITs noch keine gängige Ursache wie eine Mutation an jenen
Transportproteinen gefunden werden konnte, müssen weitere Ansätze unternommen
werden, dem Problem nahe zu kommen.
ZB durch Fütterungstests, in denen Hunde mit erhöhter Cystinausscheidung eine definierte normale/ proteinreiche/
arme Diät bekommen und dann 10-14 Tage lang Urinproben ( 2/Tag)
gesammelt werden und die Ausscheindungsverhältnisse
der COLA Aminosäuren dokumentiert werden sollen. Diese Austestungen haben in
den USA bei 3 Rassen begonnen (incl ITs) und es
werden auch bei uns betroffene Hunde gesucht, die an erhöhter Ausscheidung
leiden und die an einem solchen Test teilnehmen könnten.
Mein Eindruck von dem Gehörten wie der Einstellung des Vortragenden ist
, daß obwohl - oder gerade : weil - die CU des Irish
Terriers einen bislang unbekannten Sonderfall darzustellen scheint, dadurch
auch ganz besonderes Interesse des
Wissenschaftlers geweckt wurde, eine solch " harte Nuß", die es zu sein scheint, erfolgreich zu
"knacken". Wissenschaftler lieben ja Herausforderungen, und das ist
es mit Sicherheit!
Prof Giger vermittelte auch im persönlichen Kontakt den Eindruck, sehr
an einer Lösung des Problems interessiert zu sein ,und
ist danbkbar für jede Unterstützung auf dem Weg dahin
!
Auf Nachfrage, was uns Züchtern als Rat zum praktischen handling des Problems der noch unbekannten Vererbungsweise
geraten werden kann, wies er weiter auf die Vermeidung des Einsatzes von Hunden
mit stark erhöhten Werten hin
Interessant ist auch, in seiner Auswertung lagen die Bereiche des
Normalwertes der doppelt mit beiden Methoden getesteten Hunde bei 66 bis 420,
wobei Letzterer Wert ein Ausreißer war, deutlich höher als die anderen
Normalen, sein Mittelwert der negativen=gesunden
Urine lag bei 179 +/- 28 .(66 bis 420)
Und die Gruppe der mit dem Nitroprussid Test pos = an CU erkrankten getesteten Hunde lag bei
330-1400 mit quantitativem 2. Test.
Das gibt uns Züchtern Näherungswerte an die Hand, um Paarungen zu
planen unter Kenntnis der Cystinwerte . Dabei ist das Hauptaugenmerk z Zt
auf die Werte der Rüden zu lenken, da bislang nur Rüden auch auffällige Werte
produzierten in dieser Untersuchung.
In seiner Einführung in das Problem bzw Methodik der Hundegenom-Analyse führte Prof Giger auch
aus, daß Untersuchungen bei verschiedenen Rassen zu
interessanten Ergebnissen hinsichtlich der Genetik in den USA und in Europa
geführt hätten.
Bei Rassen wie dem Cavalier-King-Charles
Spaniel ist der Genpool homogen , während es bei
einer kleinen Rasse wie der unseren deutliche Unterschiede in der Gentik hüben und drüben des großen Teichs gibt.
Evt ist daraus zu
erklären, warum in den USA das Problem Cystinurie
bislang keine große Bedeutung gehabt hat .
Man kann allerdings daraus nicht schließen, daß
die US Linien in der Gesamtheit unbedenklich wären.
In dem mir vorliegenden , vom ITCA angeregten und im September 2000
vorgestellten Ergebnis der Gesundheitsstudie "A General Health Survey for Irish Terriers" Margaret
R Slater ,DVM, PhD, Department of
Veterinary Anatomy and Public Health ,College of Veterinary Medicine,
Texas A&M University
werden ua auch 6 Fälle von Cystinurie als Befunde
vermerkt. Die Untersuchung umfaßte den Zeitraum 1996
bis 2000, also eine Zeit, in der europäische Einflüsse in der dortigen
Population minimal waren, im Vergleich zur heutigen Situation. Die Studie umfaßte total eine Anzahl von 1158 Irish
Terriern .
Jacky – ein Irish
Terrier als Mantrailer Azubi!
Das ein Irish Terrier mehr kann als „nur“ ein lieber und lustiger
Begleithund zu sein und sehr vielfältige Talente besitzt, wird sicher viel zu
selten gefördert, daher möchte ich gerne etwas über das Team Michael und Jacky berichten!
Im
Februar 2005 trat die kleine Jacky aus unserem S-Wurf ihre Flugreise zusammen
mit ihrem Besitzer ins ferne München an. Da sie sich ein paar Stunden bei uns
kennenlernen konnten, merkte man schnell, wie sich ein enges Band zwischen den
beiden ausbildete!
Es
wartete ein aufregendes neues Leben mit viel mehr Schnee als bei uns im Artland und mit Ausflügen in die Berge auf Jacky – und da
sie sich in eine sehr intelligente und lerneifrige Irin weiter entwickelte,
begannen beide mit der Rettungshundausbildung.
Das
erfordert im wahrsten Sinne des Wortes geländegängige und ausdauernde Hunde mit
guter Nase und gutem Nervenkostüm. Jacky hat beste Anlagen und so begannen Jacky und ihr Herrchen mit der
Ausbildung zum Mantrailer. Was das ist, kann jeder
nachlesen in der sehr guten homepage des Vereins, in
dem beide aktiv sind.
Zuletzt –
und vielleicht noch einigen Lesern aus der Presse bekannt - war auch „Azubi“
Jacky mit der Spurensuche des letzten Weges einer jungen Münchnerin von einer
Bushaltestelle bis zu einem Baum, an dem sie gefunden wurde , befasst. Siehe
Artikel „Supernasen“ aus der Süddt. Zeitung vom 14.6. , unter Presse in der homepage.
Aber meist geht es ja auch viel glücklicher aus, können verkühlte , gestürzte und
immobilisierte Menschen noch gerade rechtzeitig gefunden werden und die Hunde
sind 4-pfotige Lebensretter! Siehe die anderen Berichte über Einsätze! Auch im
Fernsehen wurde schon über diese Gruppe berichtet!
So
leistet diese Rettungshundestaffel gemeinnützige Arbeit für jeden Notfall, und
ich meine, man sollte solche freiwilligen Aktivitäten unserer Mitmenschen, von denen
letztlich jeder profitieren könnte, großzügig mit einer Spende oder
Mitgliedschaft unterstützen.
Ich danke auf jeden Fall Michael Peukert und seiner lieben, kleinen Jacky für die tolle
Arbeit, die das Team leistet und die evt auch Ansporn
sein könnte für andere Irish Terrier Besitzer, die
Talente unserer Rasse auf diese Weise unter Beweis zu stellen. Und würde mich
freuen, wenn der eine oder andere diese Arbeit einer kleinen Irish Terrier Hündin unterstützen würde! Meine
Fördermitgliedschaft habe ich gerne beantragt!
Die Kosten für Ausbildung und
Weiterbildung von Rettungshundeteams, für technische Ausrüstung und
Einsatzkleidung, Seminargebühren und Reisekosten trägt die Rettungshundestaffel
Mantrailer & Rettungshunde Starnberg e.V. selbst.Der Einsatz unserer Rettungshundestaffel erfolgt für
den Bürger immer kostenfrei.
Daher sind wir auf Ihre Spenden angewiesen:
Mantrailer
& Rettungshundestaffel Starnberg e.V.
Sparkasse Fürstenfeldbruck
Kto 244 87 85
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Wahlweise können Sie auch einen aktiven Beitrag im Rahmen
einer Fördermitgliedschaft leisten. Für nur 40.- Euro jährlich werden Sie als
Fördermitglied aufgenommen und erhalten 3x jährlich über den Newsletter
persönlichen Einblick in unsere Arbeit. Bitte beachten Sie auch die Möglichkeit
der Spende über Online-Einkäufe über die Seite
http://www.vereinshilfe.de/.
Viel Erfolg Euch beiden weiterhin,
Michael und Jacky !
Der Furminator
Er ist
ein vielen Irish Terrierfreunden
noch unbekannt, und nur wenige haben
bereits praktische Erfahrung gemacht mit diesem „Trimmkamm“. Über seine Irish Terrier –Tauglichkeit wollte ich jetzt einmal aus dem
Praxistest berichten!
Seit 6
Wochen benutze ich mein – kleines – Examplar bei 5 Irish Terrier in verschiedenem Fell-und Trimmzustand und muß sagen, ich habe die ca 34 E
Anschaffungskosten nicht bereut!
Was kann er ? Lockere Haare
entfernen, Unterwolle auskämmen, Welpenhaar glätten
Was kann
er nicht? Trimmen! Also das
Trimmesser ersetzt er nicht!
Pluspunkte? Er liegt besonders gut in der Hand und auch die Hunde
empfinden es nicht als störend, mit ihm gekämmt zu werden. Sogar Katzen lassen
sich damit kämmen, und das will etwas heißen!
Der FURminator ( Fur
= franz. Fell) ist eine Art Trimmkamm – er ersetzt sehr effektiv ein stumpfes Trimmesser, mit welchem man die überflüssigen
Haare beim Irish Terrier sonst herauskämmt.
Mit dem „Furmi“ geht das nun mühelos und ergonomisch
perfekt. Er schneidet nicht und entfernt nur locker sitzendes Fell, das noch
nicht reife Fell wird von ihm nicht beschädigt.
Ich habe
mit dem „Furmi“ auch weichere Bein-und Bartbehaarung
meiner Oldies auskämmen können und muß sagen, seitdem
ist eine deutliche Verbesserung festzustellen: das weiche Haar verschwindet und
es wächst härteres nach. Es ist auch ganz einfach, mit ihm zB
einen Welpen von seinem Welpenfell zu befreien , und so den
Nachwuchs härteren Fells zu fördern.
Mein
Fazit: ein brauchbares Pflegeutensil, um zwischen den Trimmterminen lockeres
Haar zu entfernen , evt auch Hunde, die geschoren
wurden bzw mit dem Coat
King teils geschnitten wurden und weiches Fell bekamen, in bessere
Haarkondition zu bringen, aber kein Ersatz des regelmäßigen Trimmings!
Die
besten Trimmesser – sie sind nicht billig, aber von wirklich erstklassiger
Qualität, und garantiert stumpf ! – sind nicht nur für
mich die amerikanischen Pearson knives
Nutzt man beides , um per Pearson das Deckhaar mit regelmäßigem
Nachtrimmen im „Rolling coat“ zu halten , also
ständig in schönem Aussehen zu halten, kann man den Furmi
einsetzen, um überflüssige Unterwolle auszukämmen. So kann der Irish Terrier mit gutem Fell ständig in vorzeigbarer
Verfassung gehalten werden!
oben
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Das passt perfekt, wie man sieht!
Fin Ch Rufus Fire in Ice als zuverlässiger
Babysitter von klein Sara…
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…und ihre junge Tochter Nella tut es ihr gleich, Sara ist begeistert …
…während die ältere Tochter Neala sich
den Schnuller geklaut hat;-) !
oben
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Irish Terrier – optimaler
Abgabetermin
Wann sollte man seinen Irish
Terrier Welpen zu sich nehmen? Es bestehen da unterschiedliche Empfehlungen, ich
möchte gerne aus dem vom VDH empfohlenen erstklassigen ganz aktuellen Buch
„Hundezucht – Erfolgreich züchten auf Gesundheit, Leistung und Aussehen“ von einem Expertenteam verfasst – es wird
sicher ein Standardwerk werden! -
zitieren :Autor Dr
Helga Eichelberg
„Auch aus der Sicht des Welpenkäufers
halte ich die vollendete 8. Lebenswoche für den optimalen Zeitpunkt zur
Übernahme des Welpen. Es wird höchste Zeit, den künftigen Partner für ein
Hundeleben auf seine Lebensumstände und Erwartungen an ihn, den kleinen Hund,
einzugewöhnen. Das alles unter der Voraussetzung: der neue Mensch setzt den Entwicklungsprozeß der Sozialisierung und Habituation
fort.“ (Welpengruppen
etc)
Diese Sichtweise deckt sich mit meiner eigenen Erfahrung
aus 23 Jahren Aufzucht von nun 20 Irish Terrier
Würfen. Unsere Rasse ist sehr robust, und wenig anfällig, und die Welpen haben
mit 8 bzw für mich persönlich mit 9 Wochen einfach
das Stadium erreicht „ Ich WILL meinen eigenen Menschen, sofort!“…;-) und wenn
man 7 kleine Wesen erwartungsvoll aus kleinen schwarzen Knopfaugen auf sich
schauen sieht, denkt man, jetzt ist der Zeitpunkt da, sie brauchen einen
vergrößerten Wirkungskreis. Sie sind in einer dermaßen lernbereiten Phase, dass
es die Möglichkeiten der Züchter übersteigt, jedem Welpen den
„Einzelunterricht“ zu geben, den er vom neuen Besitzer bekäme. Nur Züchter mit
sehr kleinen Würfen von 2-3 Welpen können dies in etwa erreichen.
Schaut man sich um. so wird man sehen, dass in Holland,
Schweden, Finnland ebenfalls die 8. Woche als Abgabetermin fest etabliert ist
und man auf Verwunderung stößt, dass viele Deutsche ihre Welpen 10-12 Wochen
behalten bzw Käufer erst so spät einen Welpen zu sich
nehmen wollen.
Aus Sicht des Züchters, der etwas für sich behalten
möchte aus einem Wurf, ist es verständlich, dass er die Welpen so lange
behalten will, bis klar ist, welcher Welpe der beste ist. Mit 10-12 Wochen kann
man das sicherer sagen als mit 8 Wochen .
Mein Resumee: Ich halte die vollendete 9. Woche bis 9.5
Wochen für den besten Zeitpunkt, seinen Welpen zu sich zu nehmen. Die Mutter
ist dann eh meist auf der Flucht vor den Plagegeistern und will ihre Ruhe
haben, große Geschwister haben mit ihnen gespielt, sie kennen, an der Leine zu
gehen und haben ihre ersten Impfungen schon 1 bzw 3
Wochen intus , d.h. jetzt ist der Impfschutz schon etwas belastbar, und sie
sind körperlich sehr robust. Seelisch sind sie aber auf der Suche nach „ihrem
eigenen Menschen“ , und schließen sich ganz
unkompliziert an ihn an .
Die lernbereite sensible Phase läuft in der 16. Woche
aus, und je eher der Welpe also in seine zukünftigen Lebensumstände
übersiedelt, desto enger fügt er sich ein und die Eingewöhnung fällt allen
leichter.
oben
↑
Irish Terrier und ihre
Ernährung
Für mich ist es Ausdruck von Gesundheit und Vitalität
eines Irish Terriers, dass er stets guten Appetit
zeigt. Schon der Wolf musste , wenn er Beute
geschlagen hatte, sich bis zur völligen Sättigung vollfuttern, die nächste
Mahlzeit konnte ja erst in 5 Tagen möglich sein!
Das Freßverhalten beobachte ich
schon bei meinen Welpen und ist ua wichtiges Kriterium für die Auslese meiner „Behalte-puppies“ . Ein Hund mit gutem
Appetit ist also der Normalfall.
Hunde als Aasfresser bzw
Allesfresser passten sich im Laufe der Domestikation an das an, was für sie
übrig blieb aus dem menschlichen Haushalt. Erst das vergangene Jahrhundert
schenkte der Hundeernährung viel Aufmerksamkeit, und ist auch ein erheblicher
Wirtschaftsfaktor geworden – und auch dort wurden Moden kreiert, die sich immer
weiter verfeinern – spezielles Futter für diese oder jene Rasse, Futter bei
Allergien oder BARF-(roh) Fütterung kam in Mode etc.
Wir dürfen dabei aber nicht aus dem Auge verlieren: der
Normalfall ist der gut und gierig fressende Hund! Und der kommt mit einem guten
Hundefutter auf alle Fälle bestens klar! Können verschiedene Rassen nur noch
mit Spezialfütterung ernährt werden, stimmt etwas nicht in der Rasse – und das muß man ursächlich züchterisch bearbeiten in erster Linie
statt am Symptom zu kurieren!
Die Irish Terrier sind eine
ganz normale robuste Hunderasse mit meist gutem Fressverhalten und nur wenigen
Ausnahmen.
Meine Irish Terrier werden mit
hochwertiger Fertignahrung ernährt – die Welpen bekommen ausschließlich
Pedigree Welpenfutter Classic Lamm&Reis,
mit dem ich seit 24 Jahren nur beste Erfahrungen gemacht habe – ab der 4. Woche
fressen und vertragen sie es, es gibt keine Verdauungsprobleme, und sie
gedeihen bestens. Leider wird dies Futter aus marketing-Gründen
immer wieder von großen Tiersupermarktketten massiv schlecht geredet und die
Käufer systematisch verunsichert und zum
Kauf anderer, für diese Ketten lukrativerer Hausmarken verleitet.
Aber ich denke, 24 Jahre Erfahrung und vollste
Zufriedenheit mit Pedigree sprechen eine deutliche Sprache. Ich werde (leider)
nicht gesponsert vom Hersteller;-)…Pedigree unterhält ein Fütterungs-und Testcenter , welches mit dem Tierschutzverein in Bremen
zusammen arbeitet .
Byron bekommt Pedigreesenior
Dosenfutter, da er wenig trinkt , und deswegen kein
Trockenfutter fressen soll. Die Hündinnen werden mit unterschiedlichen Eukanuba Produkten ernährt, als Basisfutter E adult für
mittelgroße Rassen, unsere kastrierte Spicy
bekommt „E spezial
care gegen Übergewicht. Meine hochtragenfen
und laktierenden Hündinnen bekommen nach besten Erfahrungen nun Hill´s p/d, ein besonders proteinreiches Futter für
tragende/säugende Hündinnen.
Die Futter beider Firmen(Pedigree / Eukanuba) erhielten bei der letzten Überprüfung von
Stiftung Warentest 8/ 2006 beste Bewertungen, auch das ist ein Beweis für die
hohe Qualität.
Meine Irish Terrier werden 2
mal tgl zu gleichen Teilen gefüttert, so verteilt
sich die Nahrung auf kleinere Portionen und das ist verträglicher, und man
bereitet ihnen so doppelte Freude;-)))
Damit haben wir immer gute Erfahrungen gemacht!
Es werden bei dieser Fütterung keine weiteren Zusätze
nötig, und nur in Zeiten nach dem Trimming ergänze
ich kurmäßig noch mit Efaderm
forte für 6 Wochen.
Im Alter sollte man eines der Senioren-Futtermittel
auswählen, das ist sicher sinnvoll, da alte Hunde andere Ansprüche haben an ein
Futter.
Knochen sollten Hunde nicht zu fressen bekommen – oft
liegen sie tagelang im Magen, können den Darmkanal verstopfen, und womöglich
auch mit spitzen Ecken verletzten, und Büffelhautknochen sowie Greenies sind sicher eine bessere Alternative. Ich gebe sie
meinen Irish Terriern nach den Mahlzeiten zum
„Zähneputzen“ .
Eine sehr interessante und unabhängige website zum Thema Futter ist : www.hund-und-futter.de
oben ↑
Die Irish Terrier sind –
besonders wenn ich aus Sicht als Tierärztin vergleiche – sicher mit die gesündeste
Rasse im Spektrum der Rassenvielfalt. Das war – zusammen mit ihrem besonders
viel Freude ausstrahlenden Wesen – ein Grund für mich persönlich, diese Rasse
zu wählen 1979. Und Verpflichtung, meinen Teil beizutragen, dass dies so
bleibt.
Sie besitzen auch aufgrund des leichten Körpergewichtes –
ein evt Windhunderbe aus
der Frühzeit der Rassebildung? - keine
Disposition zu Erkrankungen des Skelettsystems, also keine HD
, ED( Ellenbogendysplasie) , PL - man muß Irish Terrier Welpen nicht extrem schonen, sondern sie wie
ganz normale Hundewelpen aufziehen – und keine Wissenschaft daraus machen.
Sie werden meist ohne viel Tierarztbesuche sehr alt, und
bleiben bis zum Alter von 12 Jahren auch zumeist sehr jugendlich im Wesen, erst
mit 13 und 14 Jahren altern sie dann auch, lassen Gehör und Sehkraft nach.
Irish Terrier sind sehr robust, aber man muß auch dafür arbeiten, dass es so bleibt! Geschenkt wird
einem nichts! So muß man erste Tendenzen möglicher
Probleme ernst nehmen sowie züchterisch daran arbeiten, bevor ein Problem sich verbreiten
kann !
Die einzigen beiden Rassedispositionen sind seit
Jahrzehnten gut kontrolliert und sehr, sehr selten geworden. In 27 Jahren habe
ich nur jeweils 6 bzw 10 Fälle beider Erkrankungen
gesehen, und keinen Fall in der eigenen Zucht erlebt. Die in der Literatur
beschriebene Muskelschwäche bei Irish Terrier Welpen
scheint seit 35 Jahren nicht mehr aufgetreten zu sein , wie ich eruieren konnte
aus Gesprächen mit alten Züchtern, fristet aber noch ein Eigenleben in der VetMed Literatur, ist aber kein
Problem der Rasse mehr.
Einmal handelt es sich um die Hyperkeratose
des Ballenhorns, auch „corny
feet“ genannt. Es
bilden sich Hornhautauswüchse an den Ballen, die einreissen
und schmerzhaft sein können – anbei Bilder . Die
betroffenen Irish Terrier haben auch meist extrem
starkes Nagelwachstum und doppelt so dicken Nägel wie gesunde Irish Terrier. Der Beginn der Erkrankung liegt im 4. -7.
Monat.
|
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Diese Bilder wurden nach freundl
Zustimmung der Besitzerin am 6.6. hier publiziert, nachdem sie auf einer
anderen website erschienen waren und mich die
gestochen scharfe Qualität angesprochen hat, Foto :R Andreeßen
Meine anderen Bilder sind nach 25 Jahren nicht mehr so
scharf. Danke an Frau Andreeßen!
Eine Forschergruppe aus Zürich hatte sich damit
beschäftigt, einen Genmarker zu finden, um den vermuteten autosomal rezessiven
Erbgang zur Extinktion des Problems zu nutzen, aber
weil es so selten auftrat, mussten sie die Forschungen teils auf Eis legen .
Da man weiß, dass , wenn ein Hund mit dem Problem ( auch
andere Rassen wie Kromfohrländer, Bordequx
Doggen haben Hyperkeratosen) auffällt, beide Elternteile Träger der Anlage
sind, wird darauf geachtet, dass solche Irish Terrier
züchterisch keine Verwendung mehr finden bzw es wurde
seit 1980 durch eine spezielle Kontrolle der Pfoten bei der Zuchtzulassung
aller Irish Terrier in Deutschland darauf geachtet,
dass nur Irish mit bester Pfotenbeschaffenheit
in die Zucht gehen. So konnte das Problem innerhalb von 25 Jahren sehr stark
eliminiert werden und CF ist sehr selten heutzutage..
Kennen Sie evt einen solchen
Hund, bitte wenden Sie sich an mich, ich gebe gerne Rat !
Ebenso zum Thema Cystinsteine, s.u.
Das Fell des Irish Terriers besteht
idealerweise aus 2 ganz verschiedenen Sorten Haar, wie es auch beim UrahnWolf vorkommt : einmal die feine, weiche Unterwolle,
die ( den Daunenfedern der Vögel vergleichbar) als isolierende Wärmeschicht der
Haut direkt aufliegt und dann das härtere , ganz anders anatomisch aufgebaute
Deckhaar, welches nach außen hin gröbere Witterungs-und Umwelteinflüsse
fernhalten soll. Aus Unterwolle kann niemals Deckhaar werden und umgekehrt – es
sind 2 anatomisch unterschiedlich
angelegte Haarstrukturen.
Da durch Selektion beim Irish
Terrier kein natürlicher, jahreszeitlich bedingter Haarwechsel auftritt, muß man zum Trimmesser greifen, was aber den Vorteil
besitzt, dass man dann immer einen nicht haarenden Hausgenossen um sich hat!
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Diese Bilder der „Unvollendeten“ Spicy
zeigen deutlich den Unterschied von weicher, feiner ( etwas hellerer)
Unterwolle rechts und harschem Deckhaar(5 Monate gewachsen) mit der typischen
Haarfärbung: an der Spitze dunkelrot pigmentiert, wächst der Haarschaft im
Rotweizenton nach, welches die oft diskutierte „ broken
appearance „ beim Irish
Terrier erzeugt – das Ineinanderspielen und
Kontrastieren verschiedener Farbnuancen!
Trimmen bedeutet, die harsche und zu lang gewordene
Deckhaarschicht auszuzupfen, sei´s per Finger oder stumpfem Trimmesser, das sei
jedem selbst überlassen – NUR: geschnitten werden darf nicht!
Dazu wird mit geeignetem Trimmwerkzeug ( zB Pearson Messer aus USA verwende ich ausschließlich, sie
sind die besten ) das Haar an der Spitze erfasst, mit dem Daumen in die
stumpfen Zacken des Trimmessers gepresst und dann nach hinten hin ausgezogen.
Ist das Haar trimmreif, löst es sich schnell und bereitet dem Hund keine Schmerzen.
Im Gegenteil – sie freuen sich sichtlich , ihre Wolle
dann los zu sein!
Ein gutes
Trimmesser schneidet niemals, sondern es unterstützt den Rupfvorgang
und erleichtert das Trimmen und macht dazu auch „rolling
coat“ möglich, d.h. man trimmt den Hund alle 2 Wochen
über und so bleibt er stets im idealen Fellzustand ohne Qualitätseinbußen!
Nach dem Abtrimmen ist der Hund
nun also quasi in der „Unterwäsche“= Unterwolle, und es dauert ca 4-6 (-8) Wochen, bis das neue Deckhaar nachwächst, und die
Spitzen des harten Haars aus der Haut herauswachsen. Das ist der Zeitpunkt, die
lang gewordene Unterwolle etwas auszukämmen – dafür verwende ich einen
speziellen Striegel-Kamm (unter „Furminator“ findet man Infos dazu) mit dem man ganz einfach und schnell die
Unterwolle auskämmt! Auch später kann man mit ihm lose Haare entfernen, und das
Trimmintervall noch etwas hinauszögern.
Ist das Deckhaar nachgewachsen, leuchtet es erst sehr
intensiv rot, da die Haarspitzen sichtbar sind , wie
bei diesem Byron-Sohn ( Rusty) .
Ist das Haar dann länger geworden, entsteht die „broken appearance“, es leuchten und kontrastieren verschiedene Haarlängen und Töne
sehr attraktiv.
Und hier derselbe Hund, mit etwas länger nachgewachsenem
Fell, welches verschiedenen Töne zeigt und
nachgetrimmt wurde.
Nun kann man seine Irish
Terrier einerseits zuwachsen lassen und dann 2-4 mal im Jahr bis auf die
Unterwolle abtrimmen, oder man praktiziert „rolling coat“, d.h. man trimmt
alle 2-3 Wochen das Haar über, nimmt jeweils die oberste Schicht vorsichtig ab,
und das nachwachsende Deckhaar sorgt so dafür, dass der Hund immer gepflegt
aussieht, aber dies Fell muß auch kontinuierlich – am
bestem vom Besitzer – nachgetrimmt werden.
Welche Variante man selbst wählt, hängt ab zum eigenen
Talent, und nicht zuletzt von der Fellqualität des Irish
Terriers! Es gibt da große Unterschiede, und man sollte sich eng mit dem Züchter
beraten, was angeraten wird. Es gibt zB auch Irish Terrier mit ganz hartem, roten
Deckhaar, die aber keine Unterwolle haben – da kann man das Deckhaar bis auf
eine Schicht Deckhaar abtrimmen. Dann gibt es Irish Terrier mit Unterwolle in Hülle und Fülle, meist geht
das einher mit starkem Bart-und Beinhaarwuchs und weicherem Deckhaar und das
Trimmen dauert länger und ist anstrengender.
Das ideale Fell ist nicht extrem, und zeigt gutes
Deckhaar, dichte Unterwolle und eine mittlere Ausprägung von Bart-und Beinhaar, beim Welpen kann so ein puppy
dann leicht etwas glatt aussehen, aber das ergibt später sehr schönes Fell!
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Hier 2 Vollgeschwister mit unterschiedlicher Haaranlage
aus meiner Zucht : das linke puppy hat etwas mehr Bart-und
Welpenfell, und benötigt später etwas mehr
Trimmaufwand, aber bekommt auch ein vorzügliches Fell – das puppy
rechts ( unsere Stella) hat ein ganz hartes Fell schon mit 8 Wochen (das schwarze Welpenfell
ist bei Stella schon ausgefallen, braucht nicht – wie beim Bruder links – abgetrimmt zu werden!)
kommt dem idealen Fell des Irish Terrier sehr
nahe, es ist mit wenig Aufwand in bester Kondition zu halten.
Was sollte man sonst noch beachten rund ums Trimmen?
Zur Haarbildung benötigt der Hund mehr Eiweiß, es ist
also nicht verkehrt, wenn man dem Hund nach dem Trimmen für ca
2 Monate ein Futter mit etwas erhöhtem Eiweißgehalt anbietet, damit er Fell
bester Qualität entwickeln kann. Und natürlich sollte der Hund 4 mal im Jahr entwurmt werden, Wurmbefall kann man einem
Tier ansehen, das Fell ist glanzlos und rauh, etwas
struppig. Unterstützen kann man das Haarwachstum auch mit „Efaderm
forte“, das ist ein auf´s Fell abgestimmtes
Spezialpräparat, welches Sie ( mit etwas Nachdruck, da viele Kollegen es nicht
bevorraten, weil der Einkaufspreis sehr hoch ist ) bei Ihrem Tierarzt bestellen
können.
Stellen Sie evt fest, dass
Ihrem Hund auf dem Nasenrücken und an der Hinterseite der Ohren Haare ausgehen,
bzw kahle Stellen bestehen, kann dies ein Hinweis auf
eine Unterfunktion der Schilddrüse sein, und man sollte entsprechende Bluttests
einleiten.
Die Kastration bewirkt übrigens eine Verlängerung der Wachtsumsphase der Haare, und das bedeutet, dass sie u U erst nach ca 7 Monaten abgetrimmt werden können, da sie vorher noch zu fest
sitzen. Rolling Coat
ist kaum möglich bei ihnen, und man sollte diese Haarveränderung vor der Kastration
bedenken! Ihr Züchter kann Sie da am besten beraten.
Das Haar ist Spiegel der Gesundheit eines Hundes, und man
tut gut, jede Änderung sorgfältig zu registrieren.
oben
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Popular Sire Effekt – was
bedeutet das?
Popular Sires und
Populationsgenetik
Stellen Sie
sich mal den hypothetischen Fall von "Old Blue" vor, eines außergewöhnlichen
Exemplares der Rasse Malzhund.
Blue war perfekt: fehlerfrei, gesund und schön. An Wochentagen apportierte er
von früh bis spät Malzbällchen. An Wochenenden glänzte er auf Ausstellungen
ebenso wie in Malzfeldprüfungen wo er – sie ahnen es sicher schon –
Malzbällchen jagte.
Jedermann fand
gute Gründe mit Blue zu züchten und so tat es auch jedermann. Seine Nachkommen
folgten seinen Spuren von Generation zu
Generation. Blue starb hochbetagt und
hochgeehrt. Was die Menschen aber nicht
wussten war, dass Blue, so großartig er war, ein paar schlechte Gene trug. Sie
schadeten ihm selber nicht und auch der größte Teil seiner direkten Nachkommen
blieb unbeeinträchtigt. Dummerweise waren einige dieser Gene aber auch noch an
solche gekoppelt die wichtige Malzhundeigenschaften
beeinflussten.
Dann tauchten
auf einmal Malzhunde mit Problemen auf. Das passierte zunächst ganz vereinzelt
und so glaubte jedermann dass das halt einfach Pech war. Einige Züchter
erklärten dass das keine besondere Sache sei – das waren meist solche die
selbst betroffene Hunde besaßen. Und im
Großen und Ganzen machten die Züchter weiter wie gewohnt.
Die Zeit verging und immer mehr Malzhunde mit Problemen
tauchten auf. Die Züchter machten es sich zum Prinzip nicht darüber zu reden denn es war ja bekannt dass Rüdenbesitzer Probleme der Nachkommen immer der Hündin
zuschrieben aber die Lorbeeren für die Erfolge selber einheimsten. Und so
beschlossen die Rüdenbesitzer ruhig zu sein um sich
keinen Ärger einzuhandeln. Und niemand tat wirklich etwas um den Problemen auf
den Grund zu gehen denn alle meinten, wenn die wirklich so schwerwiegend wären
dann würde ja mehr darüber geredet werden – oder nicht?
Jahre
vergingen. Old Blue war längst in seinem Grab vermodert. Inzwischen hatte jedermann
Probleme. Von wirklich großen Problemen wie Katarakten, Epilepsie oder
Schilddrüsenerkrankungen bis zu kleineren wie schlechten Leistungen, fehlendem
Mutterinstinkt und geringerer Lebenserwartung. Die Züchter waren ratlos.
"Wie können wir das in den Griff bekommen" fragten sie. Aber es gab
keine Antwort.
Die Leute
wurden zornig. "Die Schuldigen müssen bestraft werden" hörte man von
allen Seiten. Züchter, die um ihr
Zuchtprogramm fürchteten mussten,
mauerten. Manche ließen stillschweigend ihre betroffenen Hunde
verschwinden. Einige wenige tapfere
Seelen standen auf, gestanden die
Probleme ihrer Hunde ein und wurden umgehend aus der Gemeinschaft verjagt.
Der Krieg griff
um sich. Besitzer, Züchter und Berater beschuldigten und beschimpften einander.
Und gleichzeitig wurde weitergezüchtet wie eh und je. Die Zeit verging und nach
einigen weiteren Generationen brach die Rasse der Malzhunde unter der Bürde
ihrer genetischen Belastung zusammen und wurde ausgelöscht.
Diese
bedrückende kleine Fabel ist natürlich eine Übertreibung. Aber keine besonders
starke.
So gibt es ein
ähnliches vielleicht nicht ganz so drastisches Beispiel aus dem wirklichen
Leben. Es gab einmal einen Quarterhorse Hengst mit
dem Namen "Impressive". Der Name passte zu
ihm, denn er zeugte zahlreiche Fohlen, die so wie er erwünschte Eigenschaften
trugen. Als aber seine Nachkommen in späteren Generationen miteinander gepaart
wurden, starben deren Fohlen gelegentlich.
Impressive war Träger eines rezessiven
Letalgens gewesen. Niemand hatte das gewusst solange bis Inzucht auf ihn
betrieben wurde. Die Situation dass ein
einziges Vatertier eine derartig drastische Wirkung auf eine Population ausübt
wird seither als "Impressive Syndrom"
bezeichnet.
Viele Spezies
und Rassen von Haustieren, darunter auch Hunde, haben ihr "Impressive Syndrom" erlebt. Aber Fälle, wie die von Impressive sind nur die Spitze des Eisbergs. Ein einzelnes rezessives Gen zeigt sich meist
nach einigen wenigen Generationen. Wie sieht es aber mit komplexeren Merkmalen
aus.
Das heisst nun nicht dass diese "Popular
Sires", die wir so bewundern nur negative Bedeutung für die Zucht haben.
Ihre zahlreichen positiven Eigenschaften sollen genützt werden, aber sogar die
besten unter ihnen haben Gene die negative Eigenschaften bedingen.
Das eigentliche
Problem ist dabei nicht der "Popular Sire"
selber sondern die Art und Weise wie er in der Zucht eingesetzt wird. Für ein Jahrhundert oder mehr war Inzucht die
Parole. (Wenn in diesem Artikel von Inzucht die Rede ist, ist die Paarung von
verwandten Tieren gemeint. Der Begriff Inzucht umfasst hier somit auch die
Linienzucht). Wenn verwandte Tiere gepaart werden erhöht der Züchter die Chance
Hunde zu produzieren, die homozygot für erwünschte Merkmale sind. Homozygote
Tiere wiederum erhöhen die Chance dass diese erwünschten Merkmale auch in der
nächsten Generation wieder in der gleichen Form auftreten.
Wenn ein
Vatertier eine Reihe positiver Eigenschaften besitzt und die Fähigkeit hat,
diese Eigenschaften auf seine Nachkommen zu übertragen kann es passieren, dass
er zum "Popular Sire" wird, also ein
Vatertier das von fast jedem während seines ganzen Lebens zur Zucht verwendet
wird und vielleicht, dank Tiefgefriersperma, auch noch darüber hinaus.
Wenn dann die
Kinder und die Enkelkinder gute Eigenschaften haben beginnen die Züchter diese
Nachkommen untereinander zu verpaaren. Wenn die Nachzucht daraus wieder gute
Eigenschaften zeigt werden immer wieder weitere Rückkreuzungen gemacht. Manchmal wird ein Rüde so intensiv
genutzt dass Dekaden später Züchter oft nicht einmal mehr wissen wie eng
verwandt ihre Tiere sind, da der ursprüngliche gemeinsame Ahne im Pedigree
überhaupt nicht mehr aufscheint.
Das ist z.B.
der Fall bei Australian Shepherds. Die meisten Aussies
aus Showlinien gehen mehrfach auf einen oder beide von zwei Vollbrüdern zurück:
Wildhagens Dutchman of Flintridge und Fieldmaster of Flintridge. Diese Rüden,
selber Produkte aus einem Inzuchtprogramm waren ausgezeichnete Hunde und
großartige Vererber. Sie sind hauptverantwortlich für
die durchwegs gute Qualität und Ausgeglichenheit die man heute im
Ausstellungsring sieht; eine Ausgeglichenheit die es vor der Geburt dieser
Rüden drei Jahrzehnte zurück nicht gegeben hat.
In
Arbeitslinien findet man auch bekannte Vererber, aber
Arbeitseigenschaften sind genetisch komplexer und werden wesentlich von der
Umwelt mitbeeinflusst. Sie sind daher schwieriger in einer
Population zu fixieren. Formwertzüchter betreiben Inzucht und belasten damit
wahrscheinlich Verhaltensmerkmale und allgemeine Gesundheit mehr als das
Pedigree und Details des Körperbaus. Selbst die besten Leistungsrüden werden
niemals so häufig eingesetzt wie die besten Showlinienrüden.
Nicht jeder
"Popular Sire" wird einer weil er
qualitätsvolle Nachkommen zeugt. Manche haben große Ausstellungen gewonnen oder
sind im Besitz von Züchtern, die begabt darin sind ihre Hunde anzupreisen.
Manche mögen sich als Blender herausstellen wenn ihre Nachzucht alt genug ist
um sie zu beurteilen. In den wenigen Jahren, die es dauert, bis sich das herausstellt
wurden sie aber von vielen Züchtern genutzt und der Schaden für die
Population ist angerichtet.
Die Verwendung
selbst des besten "Popular Sires"
verringert grundsätzlich die Häufigkeit mancher Gene aus dem Genpool der Rasse während die Frequenz anderer Gene
ansteigt. Da Söhne und Enkelsöhne von "Popular
Sires" oft selber zu "Popular Sires"
werden hält der Trend an was zu weiterer Reduktion bis hin zum Verschwinden
mancher Gene führt während andere homozygot in der Rasse fixiert werden. Manche
dieser so fixierten Eigenschaften sind
positiv aber nicht alle.
Die Besitzer
von "Old Blue", dem Malzhund aus der
einleitenden Fabel und die Besitzer seiner direkten Nachkommen hatten keine
Ahnung was da direkt vor ihrer Nase passierte. Sie freuten sich daran
großartige Rüden zu besitzen und freuten sich ebenso sie an so viele gute
Hündinnen wie möglich anzupaaren.
Hundezucht mit
allem was dazu gehört ist ein teurer Spaß mit dem man üblicherweise finanziell
auf keinen grünen Zweig kommt. Der Besitz eines "Popular
Sire" kann das verändern. Die Situation bringt einem Gewinn für alle Beteiligten. Der Rüdenbesitzer findet sich finanziell entlastet und Züchter
aus nah und fern kommen um an den goldenen Genen seines Rüden teilzuhaben.
Niemand der
Hunde züchtet will kranke Hunde züchten. Eine kleine Minderheit von Züchtern
ist kaltschnäuzig und kurzsichtig genug um genetische Probleme abzutun als den
Preis der zu bezahlen ist um Ausstellungssieger zu bekommen. Aber selbst diese
Züchter tun ihr bestes um zu verhindern, dass die Probleme allgemeine
Aufmerksamkeit erregen.
Was nötig ist,
ist ein komplettes Umdenken über die Verwendung von Vatertieren. Kein einzelner
Hund sollte den Genpool seiner Rasse dominieren, egal
wie vorzüglich er ist. Besitzer solcher Rüden sollten sich ernsthaft überlegen
wie oft sie ihn jährlich einsetzen, wie oft im Laufe seines Lebens bzw. falls
Tierkühlsperma gewonnen wurde auch darüber hinaus. Rüdenbesitzer
sollten außerdem nicht nur die Qualität der ihrem Rüden zugeführten Hündinnen beachten
sondern auch deren Pedigrees und dabei das Ausmaß der Inzuchtsteigerung durch
eine spezielle Paarung berücksichtigen.
Auch die Hündinnenbesitzer sollten zweimal über "Popular Sires" nachdenken. Wenn man einen Rüden nutzt
zu einer Zeit wo das jeder andere auch tut dann stellt sich die Frage wo man
hingeht wenn es Zeit wird einen Outcross zu machen.
Schlussendlich muss sich die Einstellung gegenüber genetisch bedingten
Erkrankungen verändern. Es muss aufhören dass sie "jedermanns schmutziges
kleines Geheimnis" sind. Es muss aufhören dass sie ein Klotz sind mit dem
jene geprügelt werden, die aufrichtig genug sind zuzugeben dass es ihnen
passiert ist. Es muss ein Gegenstand offener sachlicher Diskussion werden so
dass Besitzer von Rüden und von Hündinnen gleicherweise informierte
züchterische Entscheidungen treffen können. Solange Züchter und Besitzer
nicht ihre langfristigen Ziele und ihre Umgangsweise mit genetischen Problemen
überdenken wird die Situation immer nur schlechter werden.
Kommentar:
Dies
beinhaltet auch für die Irish Terrier Züchter, sich
nicht auf nur wenige , zwar bewiesen gute Vererber zu konzentrieren, und deren Nachkommenschar
teils weit über die Zahl 100 zu treiben. Eine besondere Verantwortung tragen
die Deckrüdenbesitzer, die auch die Söhne ihrer
gefragten Rüden ins Gespräch bringen sollten, wenn genügend gute Nachzucht
vorhanden ist.
Die
Rasse ist populationsgenetisch betrachtet zu klein, um derartige Zahlen von
Halbgeschwistern auf die Dauer zu „vertragen“, denn jedes Individuum, jeder
Hund hat verborgene Defekte, die erst bei erhöhtem Vorkommen in der Rasse,
durch Inzucht und enge Linienzucht offenbar werden durch Verdopplung der
genetischen Anlage, und dann kann es schon fast zu spät sein, andere Linien
noch zu finden, die frei sind von jenem popular sire!
Deswegen
habe ich meinen eigenen Rüden auch bereits mit einer Nachkommenzahl
von 63 aus der Dt Zucht genommen, obwohl bislang
keine Probleme aufgetreten sind. Er steht nur noch für ausgewählte Hündinnen
aus dem Ausland aus unterschiedlichsten Linien zur Verfügung, um genetisch
reizvolle Kombinationen zu ermöglichen. Ich ermutige nun andere Züchter, seine qualitätvollen Söhne und Enkel einzusetzen, die nächste
Generation muß sich dann beweisen!
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