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Zuchtprogramm

Rufus Irish Terrier

Züchten heißt, in Generationen denken!

A true Breeder is someone who:

Has spent years studying pedigrees and breed types;
Never stops learning about breed history and purpose;
Knows and understands the breed standard;
Is constantly on the lookout for inherent breed problems;
Freely recognizes both the positive and negative points of his or her own animals;
Has an open and objective mind toward competitors' animals;
Has established a breed line (a distinctive type within the breed) much like a master painter has developed a distinctive style that sets his work apart from others;
Has endured years of heartbreak and sacrifice...

(mit freundlicher Erlaubnis von Mrs Judith Forbis, Ansata Araber Gestüt ,aus" Authentic Arabian Bloodstock II")

*Wie der spezielle RUFUS Irish Terrier Typ entstand*

 

Irish Terrier sind eine sehr schnittige elegante Rasse und auch etwas länger im Rücken als andere hochläufige Terrierrassen. Nicht umsonst hat man den Irish Terrier oft als mit den „ edlen Umrissen eines Rennpferdes“ beschrieben, was die besonders rassige Silhouette unterstreicht.

 

2 klassisch und zeitlos schöne Irish Terrier aus den 50-er und 60-er  Jahren, Ch Pathfinders Quickstep aus England  und Dago v d Frankenlerche aus Deutschland , verkörpern für mich in vielem das Ideal eines Irish Terriers . In ihrer langen, edlen Hals- Nackenlinie, dem harmonischen und rassigen Körperbau , dem schmalen eleganten Kopf und perfekten Ohren , wachem Ausdruck sind sie auch heute noch konkurrenzfähig für höchste Ansprüche.

 

Irish Terrier Deckrüden Ch Pathfinders QuickstepIrish Terrier Deckrüden CH Dago vd Frankenlerche

Ch Pathfinders QuickstepCh Dago vd Frankenlerche

Um die Rasse genau kennen zu lernen, ist es wichtig, den Standard immer präsent zu haben und  immer wieder herausragende Rassevertreter, die diesem Standard sehr nahe kommen, zu studieren in historischen Büchern und Abbildungen.

Man lernt so, die jeweiligen Modetrends der Jahre zu relativieren und die „Essenz“ von Typ und Form zu erkennen über alle Jahrzehnte hinweg, die einen klassisch schönen Irish Terrier ausmachen.

Der Anfang ….

Meine Stammhündin entstammte einer Mutter aus der berühmten  „ Frankenlerche“ -Zucht der Gräfin Stauffenberg. Gräfin Stauffenberg war diejenige, die die Irish Terriers nach dem Ende des 2. Weltkrieges, der den Untergang für bedeutende Zuchten im Osten und einen ungeheuren Aderlaß für die Substanz der Rasse bedeutete, wieder aktiv aufbaute. Sie begann mit der Zucht auf der Basis der noch verfügbaren Irish Terrier jener Zeit und importierte auch wieder aus Irland und England in den 50-er Jahren. Es gesellten sich weitere passionierte Züchter dazu – der bedeutendste sicher Wilfried Henrich mit seinen „ Paternus“ -  und so war die Rasse in den 60-er Jahren schon wieder auf einem hervorragenden qualitativen Niveau. Legendäre Irish Terrier wie Dago , Dainty, und Hello , Bravo und Fluffy vd Frankenlerche sind auch heute noch Spitzenhunde , ja evt von höherer Qualität als in den 90-er Jahren hierzulande. Fluffy spielte 1979 die Hauptrolle in der  Verfilmung  des Jack-London Romans Jerry, der Insulaner mit ( der Film ist als Video über den WDR noch zu beziehen) .

Schon bevor ich selbst Irish Terrier besaß, faszinierten mich diese eleganten „ Frankenlerchen“ , und ich hatte die Rasse immer mit viel Interesse beobachtet, als ich noch in den 70-er Jahren Kromfohrländer hielt und ausstellte.

Ich erinnere mich noch gut z B an den Multi Ch Teltown General Mc Kee, der  1977 in Dänemark Weltsieger wurde, und elegant neben ihr her tänzelte im Ehrenring.

So war es klar, daß ich nach einer Hündin aus dieser Abstammung suchen würde, als ich nach dem frühen Tod meiner Kromi-Hündin 1979 mich für die Irish Terrier entschied. Ich hatte das Glück, einen Liebhaberzüchter im Norden zu finden, dessen elegante Harmony vd Frankenlerche , eine Showsiegerin jener Tage und typische Frankenlerchen Hündin mit bestem Kopf und Ausdruck einen Wurf nach Panternus Monty aufzog – 6 Hündinnen waren in dem Wurf! 

Julchen kam zu uns – siehe unter Zuchthunde.

Als Zwingernamen wählte ich Rufus aus, weil er einerseits ein Name ist, den viele Irish Terrier in der Vergangenheit trugen, andererseits bedeutet er auf Latein „ rot“ – und möglichst intensiv rote Irish Terrier  wollte ich züchten! Und ich legte von Beginn an besonderes Augenmerk – als Tierärztin ja auch besonders mit der Kehrseite mancher Medaillen konfrontiert – auf die Gesundheit auch der eingesetzten Zuchtrüden, die alle aus unbedenklichen Linien hinsichtlich Hyperkeratose der Ballen ( sog corny feet) und auch möglichst nachweislich getestet frei von Cystinurie sein sollten.

Für den ersten Wurf wählte ich einen sehr roten jungen Sohn des nordirischen Imports Ben´s Heir Clancy und Championesse vd Frankenlerche aus, und  somit gingen beider Mutterlinien auf Frankenlerche zurück. In diesem Wurf war ein besonders typvoller Rüde, den ich aufzog und behielt. Nurmi wurde für mich zu einem ersten Iren, wie ich ihn mir vorstellte, er war mein Kumpel durch´s Studium hindurch und einen besseren Begleiter konnte ich mir kaum vorstellen,  und meine Vision des „ Rufus Irish Terrier-Typs“ nahm schon Gestalt an.  Nurmi hatte leider  niemals eigene Nachkommen, da er mir zu groß für die Zucht war( heute bedaure ich das, weil er so viele gute Eigenschaften besaß) , aber schaut man Bilder meiner 2003 geborenen Würfe an, so sieht man diesen Typ in ein einer Vielzahl von jungen Irish Terriern wieder erscheinen! 

Rufus Nurmi

In den folgenden Jahren habe ich versucht, durch passende Anpaarungen das Gebäude , Größe , Fell und Bewegung zu verbessern und andererseits aber immer nur sehr rote Deckrüden ausgewählt. Die rote Farbe zu fixieren, war sehr schwierig, weil sich hellere Farben oft stärker durchsetzen. Der Einsatz der  Lichtenheide Linie brachte mich ein ganzes Stück weiter auf meinem Weg – und auch hier: Frankenlerchen Terrier standen gleich mehrfach hinter allen Lichtenheide Zuchthunden! Aus der Verbindung mit Pirat vd Lichtenheide 1987 behielt ich eine Hündin, Ruby, und sie war mein erster  selbstgezogener Champion.

Nurmi, Ruby, Dorle in den Dolemietn 1

Nurmi, Ruby und Dorle im Gebirge

Nurmi, Ruby und Dorle am Matterhorn

Mit Nurmi  & Ruby 1988 unterwegs in den Dolomiten, am Matterhorn, Ortler…

Mit dem außergewöhnlichen Zuchtrüden Ch Maghill of Ben´s Heir hatte Ruby wiederum 2 Würfe, aus denen 4 Zuchthunde und 3 Champions hervorgingen, und ich behielt eine sehr typvolle Tochter Ch Rufus Pola Negri . Dese Verbindung verbesserte Rückenlinie, Hinterhand  und auch Farbe und das allerbeste: Maghill´s erstklassiges Wesen mit hoher Reizschwelle, aber trotzdem selbstbewusst und mit viel irischem Stolz bereichte meine Linie auf Generationen . Allerdings drohte mir etwas die Eleganz der Köpfe abhanden zu kommen, und das wollte ich auf keinen Fall.      

....Pionier im Einsatz amerikanischer Linien in Deutschland....

Da mir die Blutführung in Deutschland , die zu jener Zeit von Maghill, seinen Söhnen und weiteren Ben´s Heir Importen dominiert wurde, etwas zu eng wurde und ich gerne ein paar Jahre im voraus plane, schaute ich mich europaweit etwas um, wobei mir die jahrelange Freundschaft mit finnischen Züchtern wertvolle Informationen aus Skandinavien  erbrachte. So hatten sich in Skandinavien eingangs der 90-er Jahre amerikanische Blutlinien mehr und mehr durchgesetzt und diese Iren hatten genau das, wonach ich suchte: feuerrotes Fell von bester Qualität, dazu traumhafte Bewegungen und schöne Köpfe!  Der Rüde Ch Tralee´s Hurricane Kid “ Magic” aus dem schwedischen Zwinger Merrymac – heute fast weltweit ein Begriff , damals nur in Skandinavien führend – hatte es mir sehr angetan. Es war ein ganz besonderer Moment, den ich nie vergessen werde, wie dieser tiefrote stolze Rüde, der sich seiner Bedeutung voll bewusst war, majestätisch, etwas unnahbar  und geschmeidig elegant über den Rasen im Garten seiner Besitzer trabte. Noch nie hatte ich so schöne Bewegungen bei einem Irish Terrier gesehen – einfach ein unvergeßlicher Eindruck!   Ein ganz anderer Typ als Maghill – aber beides außergewöhnliche Irish Terrier!

Ch Tralee's Hurricane Kid, 1994

Ch Tralee´s Hurricane Kid,  1994

Die amerikanischen Irish Terrier der Westküste zeichneten sich damals durch eine wesentlich bessere Schulterformation aus, was wiederum der Schlüssel zu ihrer eleganten raumgreifenden Bewegung war. Zusammen mit dem perfekten, glatten roten Fell, geradem, kräftigem Rücken und hohen Rutenansatz stellten sie genau die Ergänzung meines Zuchtprogrammes dar. Hinzu kam, dass Magic bekannt war als Vater besonders vieler schöner Hündinnen mit Köpfen, die wiederum an Frankenlerchen Qualität heranreichten, und somit erhoffte ich mir viele Töchter von ihm und meiner Pola Negri.

Dazu der genetische background, dass diese in USA seit Jahrzehnten gezüchteten Linien eine ganz besondere  Blutauffrischung brachten, da sie auf Importe irischer Tophunde zurückgingen, die ausgangs des 19.Jh in größerer Zahl von den finanzstärkeren Amerikanern in Irland gekauft wurden. Die Tralee und Rockledge Linien gingen auf die besten Irish Terrier Irlands zurück – wie dem klassischen Buch von F M Jowett zu entnehmen ist :

The Irish Terrier: " Formerly, the best prices were obtained from our American cousins, who are always willing to pay the price for the very best; but there is no doubt (!) that Irish Terrier have suffered from this, as the best stud dogs and bitches have for many years gone abroad"

Sinngenmäß übersetzt heißt dies, daß über lange Jahre die besten Irish Terrier von den amerikanischen “ Cousins” gekauft worden, die viel für beste Qualität bezahlten. Und es bestand  kein Zweifel , dass die irischen Irish Terrier darunter gelitten hatten, dass die besten Zuchthunde über viele Jahre außer Landes verkauft wurden.

Also : die US Nachfahren der besten irischen  Terrier der Gründerzeit der Rasse wieder mit unseren gegenwärtigen europäischen Linien zu vereinigen, war eine besonders reizvolle züchterische  Aufgabe, die mich inspirierte!

Der mit Spannung erwartete resultierenden  erste Wurf nach amerikanischem Rüden in Deutschland von 1 Rüden und 4 Hündinnen  war gewissermaßen Pionierarbeit, denn wie überall: wer etwas andere , neue Wege geht, verunsichert andere, die am Althergebrachten festhalten wollen.

Aber die Qualität dieses Wurfes – 3 Hündinnen gingen in die Zucht und haben Nachkommen in ganz Europa und darüber hinaus  – zeigte, dass meine Entscheidung richtig war.

...meine 2. Stammhündin Sweetie und große Erfolge ihrer Nachzucht in Europa...

Aus dem Wurf behielt ich eine besonders liebenswerte Hündin, Sweetie, Rufus Magic Polestar, die ich aufgrund ihrer immensen Bedeutung für mein Zuchtprogramm gerne als meine 2. Stammhündin bezeichne, weil ihre Nachzucht meine Linie in ganz vielen, ja, fast allen Punkten meinem Ideal sehr nahe brachte, und man ihren Einfluß in den Nachkommen auch noch nach Generationen deutlich erkennt. Das zeichnet eine bedeutende Zuchthündin aus – auch wenn sie selbst, wie Sweetie , keinen Titel erringen konnte und  auf 2. Plätze abonniert war, weil eben ihr langer schmaler Kopf  ungewöhnlich war zu ihrer Zeit, die breiteren Schädel der nordirischen Linien hatten das großartige Frankenlerchen Erbe etwas in Vergessenheit gebracht.

Lotti, Spicy, Sweetie

Lotti ( v Dundee) –Spicy ( v Byron) - und ihre Oma Sweetie, 2003

In den nächsten 5 Jahren setzte ich verschiedene Merrymac und Tralee Rüden mit hohem Anteil von US Linien gezielt ein. Ich suchte mir 4 besonders gute Söhne aus verschiedenen Würfen der amerikanischen 2. Stammhündin des kennel Merrymac, Ch Starkdom´s Tralee , aus. Diese Hündin hatte in jedem Wurf Tophunde und gleich mehrere Weltsieger mit Traumbewegungen als Kinder, und durch deren überragende Nachzucht ist die schwedische Merrymac Linie in Europa und in aller Welt  in eine führende Position gelangt.

Den positiven Einfluß dieser Hündin wollte ich in meiner Linie ebenfalls verankern, aber ohne dafür den irischen Typ und die Qualitäten meiner Irish Terrier hinsichtlich Ohr und Pigmentierung  zu opfern. Kein einfacher Weg!

Rufus Magic Carlsson

Aber doch letztlich ein sehr erfolgreicher Weg! In den folgenden Jahre hatte Sweetie in ihren Würfen überragende Söhne, und bedeutende Töchter als Zuchthündinnen, die in ihrer Brillianz den Rüden unterlegen waren , aber in der züchterischen Bedeutung nicht!

Aus dem ersten Wurf nach Doppel-Weltsieger, US Ch etc Merrymac Don´t Blame me wurde ein Sohn – Ch Rufus Magic Carlsson“ nach Finnland exportiert und wurde gegen schwere Konkurrenz aus Irland , Schweden und USA  gewinnreichster Irish Terrier Finnlands 1999.  Und sein Sohn tat es ihn einpaar Jahre später nach!  Seine Schwester blieb bei uns, da sie ein perfektes Gebäude, traumhafte Gänge und absolut Standardgröße hatte – aber die Ohren !!!  Ich konnte sie deswegen nie ausstellen, aber sie  hinterließ mir ihre 2 schönen Töchter und vererbte ihnen auch ihre absolut perfekten Muttereigenschaften „ Mütter aus Berufung“ und echte Freude bei der Welpenaufzucht kennzeichnen sie.

... und dann kam “Byron”...mein Traumhund…

Aus Sweetie´s 2. Wurf  nach Merrymac Lollapalooza stammt mein Ideal eines Irish Terriers – Byron! Er war von Beginn an herausragend in seiner Qualität und sein Name „ Look at me!“ war Programm von 4 Wochen an! Er ist ein Hund, der magisch die Blicke auf sich zieht, und genau weiß, wie schön er ist. Das hat er seinen Vorvätern Magic und Maghill gleich! Byron war sehr erfolgreich auf Shows, obwohl ich ihn vorwiegend in Deutschland und vergleichsweise wenig ausstellte. Aber in Konkurrenz zu den besten Irish Terrier Europas hat er stets sich behaupten können und die Rangierung als  2. bester aller Irish Terrier Rüden auf der schwedischen Clubschau 99 – also gewissermaßen „in der Höhle des Löwen“-  sowie sein Abschneiden als bester Irish Terrier Rüde in Dt Besitz und aus Dt Zucht bei der Weltsiegerschau 2003 in Dortmund ( nur Schweden lagen vor ihm, den Tophund Englands hatte er geschlagen) waren sicher die highlights.

Das schönste aber ist: Byron ist in der Lage, seine Vorzüge zu vererben! Das war mehr, als man erhoffen konnte, das ist ein Geschenk und ich bin jeden Tag dankbar dafür – dankbar und glücklich, dass ich diesen Hund gezüchtet habe und ihn um mich haben kann als geliebten Haushund, der in sich alle Vorzüge seiner Vorfahren vereinigt .

Rufus Look at Me!

....kein Stillstand – Vielfalt ist Programm! ....

Nun hätte ich auch innehalten können, und versuchen, durch enge Zucht die Vorzüge von Byron zu konservieren für meine Linie , so wird es in fast allen Zuchten gemacht ( rasseübergreifend) , die sich auf ihre jeweiligen Tophunde dann „festzüchten“ . Aber ich wollte meine inneren Überzeugungen , dass die genetische Vielfalt der Rasse nicht vernachlässigt werden darf, um sie in Zukunft gesund zu erhalten weiterhin folgen und so war jetzt ein neuer genetischer Input in meine Linie nötig geworden!

Durch einen glücklichen Umstand wurde just zu der Zeit ein Sohn des englischen Spitzenrüden Ch Montelle Famous Star ( den Byron in Dortmund besiegen konnte) importiert – Inchicore Lionel. Und dieser Rüde brachte einen höchst interessanten mix alter englischer Linien mit einer Prise US Linien in 3./4. Generation . Der überaus sympathische und im Gebäude sehr ausbalancierte Dundee hat in 3 Würfen als Vater von 15 Welpen exakt das gegeben, was nun vonnöten war. Eine ihm und seiner Mutter sehr ähnliche Tochter, Lotti „ R Lusty Lioness“, ganze 43.5 cm klein ist eine eine perfekte Partnerin wiederum für Byron und Rufi und hat sich als nachhaltige Vererberin beweisen, deren Nachkommen besonders nah an der Standardgröße liegen .    

Rufus Lusty Lioness 2002

KfT J Ch Rufus Lusty Lioness . 2002

Aber – unerwarterweise änderte sich im laufe weniger Jahre die Situation nun wieder grundlegend – züchten ist eben nichts statisches, alles ist im Flußpanta rhei” .

Da Dundee ein so sympathischer Rüde ist und dies exakt vererbte, wollten viele Züchter seine Kinder haben, und so hatte er bald über 110 Nachkommen, was für eine so kleine Population wie die Irish Terrier schon sehr viel ist. Zuviel, wenn sich später auch noch vererbare Krankheiten herausstellen in den Nachkommen.

Und nicht nur er, sondern seine besten Söhne sind ebenso beliebt, und  als 2003 auch noch sein Vater nach Deutschland kam als Leihrüde für 2 Jahre und ebenfalls viele Nachkommen hinterlässt, wird diese Linie, die vor 2001 in Deutschland nicht präsent war, zur mittlerweile dominierenden Linie – in nur 3 Jahren statt einer schönen Outcross-Linie nun Popular sire Effekt in Reinkultur…das hatte ich nicht erwartet und ist nicht in meinem Interesse!  Lesen Sie dazu mehr Hintergrund Info im Teil Irish Terrier Special: popular sire Effekt!

Nachdem die 90-er Jahre von einem solchen Effekt von Maghill of Ben´s Heir geprägt waren , was zu vielen Halbgeschwisterverpaarungen führte, ist nun ähnliches in der Hinsicht auch zu erwarten. Und: abnehmende genetische Vielfalt die Folge.  Es werden bislang unerkannte Probleme auftreten, das weiß jeder, der sich mit dem Thema Tierzucht nicht nur oberflächlich auseinandergesetzt hat. An diesem Beispiel kann man erkennen, wie schnell so eine genetische Einseitigkeit in einer kleinen Population wie den Irish Terriers entstehen kann. Aber noch gibt es genügend Linien, die anders gezogen sind, die gilt es zu nutzen bzw Paarungen zu planen, die diese Zuchttiere kombiniert, die noch frei von jener Linie sind.   

...also wieder :neue Linienkombinationen ausprobieren ! -....

Züchtet man nur einen oder 2 Würfe, so muß man keine Vision entwickeln , will man aber der Rasse langfristig verbunden bleiben, erfordert das Überlegungen, die etwas in die Zukunft gerichtet sind , und einen Zeitraum von 1-2 Terriergenerationen umfassen. Mehr wäre nicht sinnvoll, da man immer wieder auf neue unerwartete  Entwicklungen reagieren muß.

...Spicy , der Widerspruch ! …

Meine praktische Folgerung aus der oben beschriebenen Situation  – ich versuche im Rahmen meiner kleinen Zucht eine Linie zu etablieren, die ich bewusst nicht mit Abkömmlingen der Dundee/  Famous Star Linie anpaare, um mir züchterisch mehr Freiraum für die Zukunft zu ermöglichen. Ich habe deswegen einen Rüden mit vorwiegend nordirischer Blutführung gewählt, Ch Red Rabbits Elliot, der mit Spicy zusammen wunderschöne Nachzucht für meine Linie brachte in 3 Würfen. 

Spicy ist mit die älteste , aber auch die beste Tochter ihres Vaters Byron. Sie ist das feminine Spiegelbild ihres Vaters und besitzt das gleiche raumgreifende Gangwerk und die Eleganz. Aber – da sie einer ungeplanten Inzuchtverpaarung entsprang, und fast 24 % Inzuchtkoeffizient/COI besitzt, hatte ich erst züchterisch keine großen Hoffnungen in sie gesetzt, viel mehr in Lotti, die ihre mütterliche Halbschwester mit nur 3.2 % COI ist. Aber – Spicy wurde durch ihre Zuchtleistung von 31 Welpen in 5 Würfen, die sie mühelos aufzog, zu meiner erfolgreichsten Zuchthündin! Das hat mich doch sehr überrascht ! Und daraus habe ich gelernt : man darf sich nie zu sehr auf die Theorie stützen! Es scheint so zu sein, dass , wenn die Ausgangslinien sehr fremd sind – wie meine Linie und die US Linien, die in ihrem pedigree zusammentreffen – das dann eine einmalige Inzucht kein so großes Problem aufwirft, wie ich erst befürchtet habe. Spicy ist mit ihren nun 9 Jahren immer noch munter und jung geblieben, und ihr Gangwerk hat nichts an Klasse eingebüßt.

Spicy –sie wurde so zu meiner nächsten Stammhündin, mit besonders erfolgreichen Nachkommen aus der Verbindung mit Red Rabbits Elliot. Selten hat man so eine perfekte Passer-Paarung , wie es diese war! Sie brachte in jedem Wurf gleich mehrere Welpen mit Showequalität hervor – von denen R Rinaldo Rinaldini BOB und Ejsg auf der ESZ 2005 wurde, Ray of light Dt und KFT J Ch, Touch of Class und Tara KFT J Ch und BOB, und Under my Spell auch Ejsg 07, KFT und VDH J Ch.

Die erfolgreiche Nachzucht :

Der Shooting Star des Jahres 2005 war unzweifelbar Rufus Rinaldo Rinaldini, der aus dem Stand mit 15 Monaten die versammelte Irish Terrier Elite auf der Europasiegerzuchtschau besiegte und das BOB errang.

Rufus Renaldo Renaldini 1

Rufus Renaldo Renaldini

Meine  Zuchthündin Stella, Schwester von obigem Rüden, setzt die Linie erfolgreich fort,  und ihre jüngeren Vollgeschwister aus dem T- und U Wurf haben ebenso Ausstellungserfolge  J Ch Titel , Europajugendsieger und BOBs errungen, obwohl nur wenig ausgestellt !

Ein spezieller Hund ist ihr kleiner Bruder Rufi, der in der Jugendklasse erfolgreich ausgestellt wurde und 3 Titrel errang und im Jahr 2008 der IT Rüde in Deutschland mit den meisten Würfen war! Er hat in 16 Würfen 93 Nachkommen und seine Kinder  gehen jetzt auch erfolgreich in Zucht und Ausstellung ihren Weg!

Rufus Under my Spell  (8 Wochen)

Rufus Under my Spell ( 8 Wochen und 18 Monate alt)

 

 

Rufus Under my Spell (18 Monate) 1                           Rufus Under my Spell ( 18 Monate) 2

 

...und wie es nun weitergeht ? 

Das fragten sich viele Züchter, die beobachteten, dass sich 07/08  nicht gerade viele neue spannende Jungrüden anboten – zumal einer davon auch noch unser eigener Rufi . Aber die guten Kontakte nach Finnland halfen mir weiter!

Viljo

Lurvendhalis Sauron, 2007( Enkel von Rufus Magic Carlsson s.o.)

So haben wir das Glück gehabt, aus unseren finnischen Exporten der 90-er Jahre einen sehr schönen Jungrüden aus Finnland einsetzen zu können für Stella´s 2. Wurf und daraus eine Junghündin, Ruska,  für die Weiterzucht behalten, die konsolidiert in der Linie ist, aber auch genügend fremde Genanteile führt.  Für Ruska haben wir einen Rüden von irischem Typ und bestem roten Fell und viel Eleganz und schöner Größe ausgesucht – von weit her kam er geflogen….

Globalisierung !

Es gibt auch heute noch einige Linien, die bislang in Europa nicht eingesetzt wurden , wenn man sich global umsieht – alles schaut nur nach den USA  derzeit, wir schauen schon weiter ! Australien!

Sehen Sie selbst:

Ein Irish von erlesener Harmonie und Typausstrahlung!

 

 

schöne Rüde

 

Multi Ch Anluan Prince of Thieves aka „Tonic“

 

Und hier der Rufus A Wurf, 9 Welpen von Stella und Tonic:

 

17.4.A Wurf1.jpg

 

Nachdem wir in 2010 zwei ganz herausragende, sehr große  und in ihrer Qualität sehr ausgeglichene Würfe gezogen haben, den A Wurf ( 9 Welpen) mit unserer Stella und den Z Wurf mit Ruska ( 8 Welpen)  – ist aus dem A Wurf Amy = Rufus A Waltzing Mathilda geblieben als zukünftige Nachwuchshündin für die weiteren Würfe unserer Zucht. Oben ist sie als 3. von links, hinten zu sehen.

Einfach ein Hund aus Gold, außen wie innen , Jack London zu zitieren.

 

24.4.Amy2.jpg

Rufus A Waltzing Mathilda aka Amy 

 

Warum “Waltzing Matilda” ? – der Name bezeichnet die inoffizielle Nationalhymne Australiens – und ist Symbol  für den Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit – und da ist die Übereinstimmung zu unseren Irish Terriern schnell gefunden!

 

Darum  A Waltzing Matilda!

 

 

Amy schenkte uns erst 2 Würfe von einem Byron Sohn, woraus 2 sehr schöne Zuchthündinnen für  anderen Zuchtstätten hervorgingen. 2 Söhne der einen aus der Zucht am Melzinger Graben stehen im Zuchteinsatz und haben ausgesprochen gute COLA Werte. 

Einen 3. udn letzten Wurf hatte Amy mit dem Rufi-Sohn Matildahofs Golden Palatine´s Ajax - aus den 5/3 Welpen kam dann Nessie hervor, meine Wahl für die geplante spätere Anpaarung an Byron. Sie hat in der 3. Generation ungeklebte Naturohren und ist etwas kleiner als Amy. Daher paßt sie besser als die großrahmige Amy. Nessie ähnelt ihrem "Opa" Rufi sehr und hat ein ganz bezauberndes Wesen. Ihren ersten "Pflichtwurf" nach einem natürlichen Deckakt bekam sie Ende 2017 - 9 Welpen, eine stattliche Wurfgröße wieder. Somit zeichnete sich ab, daß sie eine vielversprechende Zuchthündin sein würde zum geplanten Einsatz von TG- Sperma. Das hat sich dann auch herausgestellt - 2019 hatte sie 8 Welpen von Byron und 2020 erwartet sie wieder einen größerenr Wurf.   

 

Und so schließt sich der Kreis !

 

Byron 2_zoom.jpg   &  20.8.Nessie2.jpg

 

Aus Nessie´s 1. Wurf mit Byron behielten wir ein Geschwisterpaar, welches uns sehr an Byron erinnert - Polly und  Byrontje, der kleine Byron

 

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